Die dänische Metal-Legende PRETTY MAIDS rund um Frontkehlchen Ronnie Atkins, der aktuell auch auf der neuen AVANTASIA zu hören ist, bringt mit „Motherland“ das dreizehnte Album (wenn man das Akustik-Werk „Stripped“ mitzählt) auf den Markt. Nach dem grandiosen 2010er Output „Pandemonium“ sind die Erwartungen natürlich enorm, doch Ronnie und Co. erfüllen diese mit „Motherland“ mühelos.
Schon der erste Song „Mother Of All Lies“ zieht mich mit seiner treibenden Rhythmik, den atmosphärischen Keyboards und der genialen Gesangsleistung von Mr. Atkins vollends in den Bann. Ein eingängiger Chorus und das coole Solo gegen Ende sind nur das Sahnehäubchen auf diesem Meisterwerk. Fast 30 Jahre musizieren die PRETTY MAIDS schon miteinander und haben absolut nichts verlernt. Natürlich wurde der Sound über die Jahre moderner und die Kompositionen reifer, doch man hört immer noch die Anfänge der Band hier und da heraus. Seit dem Einstieg des ehemaligen MERCENARY Keyboarders Morten Sandagar hat sich aber einiges getan. Welch Atmosphäre der Mann erschaffen kann, erfuhren wir schon bei seiner vorherigen Band, doch auch bei den hübschen Mädchen kann er so manchen Trumpf ausspielen. Aufdringlich wirkt er aber nie, denn auch die Gitarre von Ken Hammer kommt nicht zu kurz. „Too Fool A Nation“ ist somit ein MidTempo Gitarren-Rocker mit verspielten Melodien geworden und hält das hohe Niveau des Openers mühelos.
Mit der nicht zünden wollenden Ballade „Bullet For You“ oder „I See Ghosts“ gibt es zwar auch Songs die leicht abfallen, doch bei Krachern wie dem düsteren „The Iceman“ mit Refrain zum Niederknien, dem cool rockenden Titeltrack, das heftige „Hooligan“ oder die abschließende Bombast-Bombe „Wasted“ lassen diesen Umstand schnell vergessen. So ist auf jeden Fall auch für Abwechslung gesorgt und einen schlechten Song findet man auf „Motherland“ sowieso nicht, denn alle entfalten ihre ganz eigene Stimmung, in die man sofort eintauchen möchte. Und da sowieso über allem das gefühlvolle Organ von Ronnie Atkins thront, kann hier eh nichts mehr schief gehen.
Die PRETTY MAIDS sind eine sträflich unterbewertete Band, die endlich mehr Anerkennung ernten sollte. „Motherland“ hat nicht nur ein geniales Artwork, sondern ebenso grandiose Musik zu bieten. Unbedingt anhören!
Tracklist „Motherland“:
1. Mother Of All Lies
2. To Fool A Nation
3. Confession
4. The Iceman
5. Sad To See You Suffer
6. Hooligan
7. Infinity
8. Why So Serious?
9. Motherland
10. I See Ghosts
11. Bullet For You
12. Who What Where When Why
13. Wasted
Gesamtspielzeit: 51:11