Über vier Jahre sind vergangen, seitdem die White-Rocker STRYPER ein neues Album auf die Fangemeinde losließen. Dazwischen gab es zwar mit „The Covering“ (2011) ein reines Cover-Album (mit Hits u.a. von SCORPIONS, BLACK SABBATH oder KISS) und „Second Coming“ ein Best-Of mit Neueinspielungen, das natürlich dazu diente um wieder Aufmerksamkeit zu bekommen. Auf das neuestes Werk „No More Hell To Pay“ musste man schon einige Zeit warten. Doch das Warten hat sich teilweise gelohnt.
STRYPER klingen frischer denn je und bieten so manch Schmankerl. Schon der lockere Rocker „Revelation“ macht mit seinen Leads und dem eingängigen Refrain Lust auf mehr. Auch der Titeltrack kann überzeugen. Vor allem das angenehme Organ von Michael Sweet gefällt außerordentlich gut. Dass sich die Texte nach wie vor um religiöse Themen drehen zeigen natürlich Titel wie der vom verhältnismäßig aggressiven „Saved By Love“ oder „Jesus Is Just Alright“. Wenn diese Songs auch allesamt sehr gelungen tönen – letztgenannter hat aber einen etwas nervigen Refrain – so fehlen mir die großen Momente. Ansatzweise schafft es aber zum Beispiel „The One“ mit seinen tollen Melodien auszubrechen und stellt einen richtig gelungenen langsamen Melodic Rocker dar. STRYPER überzeugen auf diesem Werk auch mit Ideenreichtum und abwechslungsreicher Gitarrenarbeit von Oz Fox, der sowohl stampfende Riffs, als auch flinke Leads und virtuose Soli liefert. So bleibt es auf jeden Fall immer spannend. Leider schwächelt in der zweiten Hälfte das Material etwas. „Marching Into Battle“ fehlt der letzte Kick, „Te Amo“ zündet nur teilweise und „Sympathy“ und „Sticks And Stones“ plätschern nur so etwas dahin. Das getragene „Renewed“ reißt das Ganze dann zum Schluss wieder raus.
STRYPER melden sich mit „No More Hell To Pay“ endlich eindrucksvoll zurück, zeigen aber doch ein paar Schwächen, die nach 30 Jahren Bandgeschichte eigentlich nicht mehr passieren sollten. Das trübt den Hörspaß aber nur marginal. Das neueste Album der christlichen Herren aus Orange County, wird Genrefans auf jeden Fall ansprechen.
Tracklist „No More Hell To Pay“:
1. Revelation
2. No More Hell To Pay
3. Saved By Love
4. Jesus Is Just Alright
5. The One
6. Legacy
7. Marching Into Battle
8. Te Amo
9. Sticks And Stones
10. Water Into Wine
11. Sympathy
12. Renewed
Gesamtspielzeit: 53:37
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