Mit NOVERIA liefern uns Scarlet Records das nächste Power-Prog Paket, das es wirklich in sich hat. Hinter der Truppe stecken die beiden DGM Musiker Meanuele Casali und Andrea Acangeli, die sich mit Gitarren-Freak Francesco Mattei (BATON ROGUE MORGUE), Drummer Omar Campitelli und Goldkehlchen Frank Corigliano zusammengetan haben. Zu aller erst fällt da natürlich eine gewisse Ähnlichkeit zu DGM auf, die ebenso auf kraftvollen und energischen Metal mit Prog-Einflüssen, eingängigen Melodien und tollen modernen Anstrich setzen. Somit kommt beim Debüt „Risen“ auch hier hin und wieder das Prog-Flaggschiff SYMPHONY X in den Sinn.
Seine Daseinsberechtigung hat NOVERIA aber natürlich trotzdem dank der starken Kompositionen und einem eigenen, aber dennoch italienisch tönenden Charme. Nach kurzem Intro geben die Südländer mit dem heftig beginnenden Titeltrack gleich Vollgas, nehmen aber bald das Tempo zurück um eine gewisse Atmosphäre zu erzeugen, die dank dichten Keyboard-Teppichen, düsteren Riffs und einen Gänsehaut-erzeugenden Frank an den Vocals sofort zu überzeugen weiß. Im Refrain kommt einem dann kurz, dank des modernen Anstrichs, ANGRA in den Sinn. Nach dem wirklich starken Einstieg, legen NOVERIA aber mit „Downfall“ noch gleich eine Schippe drauf. Das gelungene Riffing zu Beginn könnte von niemand geringeres als Gitarrengott Gus G. und somit FIREWIND stammen, die pumpenden Drums wirken hypnotisierend und Frank entführt einen, in Zusammenarbeit mit der gelungenen Keyboard-Arbeit, schnell in die Welt von „Risen“. Der Refrain will nach nur zwei Durchläufen nicht mehr aus dem Kopf.
Schon jetzt ist klar, dass die Herren hinter NOVERIA alles versierte Musiker und geübte Songwriter sind, die genau wissen was sie tun und technisch anspruchsvolle Songs schreiben, die trotz ihrer Komplexität immer Spaß machen und schnell zum Punkt kommen. Zu entdecken gibt es aber trotzdem so manch überraschenden Part, ruhige Zwischenspiele und natürlich furiose Soli und Leads. Ein Fest für Gitarrenliebhaber. Bei „Paralysis“ wird es aber dann doch noch eine Spur komplexer – dafür gibt es ein paar Screams, space´ige Sounds und einen schönen Refrain zu entdecken. Die Power-Metal Schelle gibt es im Anschluss mit dem Doublebass-UpTempo Kracher „Ashes“, während „Fallen From Grace“ tiefgründig, intensiv und mit Gänsehaut-Faktor für Abwechslung sorgt. Das abwechslungsreiche und stimmungsvolle Material auf „Risen“ steht sowieso alles auf gleichem Niveau, weshalb Fans der genannten Bands, aber auch THRESHOLD, LABYRINTH, PAGANS MIND, ELDRITCH oder STAR ONE, NOVERIA definitiv im Auge behalten sollten.
Ein Album mit technischer Raffinesse, das trotzdem den jugendlichen Elan und die dazugehörige Energie behalten hat, gibt es in letzter Zeit sowieso viel zu selten.
Tracklist „Risen“:
1. The New Age
2. Risen
3. Downfall
4. Paralysis
5. Ashes
6. Feart
7. Fallen From Grace
8. Through The Abyss
9. Waste
Gesamtspielzeit: 44:30
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