TANZWUT laden mit ihrem neuem Akustikalbum zur “Eselsmesse”. Die Eselsmesse ist ein im Mittelalter von den niedrigen Klerikern inszeniertes Narrenfest, das zur Ausgelassenheit einlud und alltägliche Zwänge und Regeln außer Kraft setzte. In Tiergewändern wurde dem Narren- oder Eselsbischof, der eine zweideutige Messe vortrug, durch Tierlaute gehorsam geleistet, wie dem typischen Eselsgeschrei.
Das Album präsentiert sich in typischer Mittelaltermanier ganz ohne kreischende Gitarren und sonstigem neuen Tand. Dudelsack, Trommeln und Gesang beherrschen gekonnt das Gehörte. Ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, dass ich mich direkt auf einen Mittelaltermarkt versetzt fühle. Es entsteht ein gemütliches Kopfkino. Allerdings fesselt mich die Musik nicht so sehr, dass ich stehenbleibe und mich so bei den umstehenden Ständen näher umsehe, um ein bisschen bei den dort befindlichen Ausstellungsstücken mein Geld anzubringen. Kurz gesagt, erscheint mir die Scheibe als eine angenehme Untermalung im Hintergrund, die ein Lebensgefühl vermittelt. Allerdings durch die geringe Abwechslung der Titel habe ich nicht das Bedürfnis das Album zu Hause auf und ab zu spielen.
Hin und wieder erscheint das Gehörte etwas langatmig und abwechslungslos. Aber es sind immer wieder Nummern dabei, die die Aufmerksamkeit erregen und einen so nicht endgültig von Dannen ziehen lassen.
“Unsere Nacht”, “Saturnalia” und “Gregis Pastor Tityrus” seien hier im Besonderen erwähnt und dienen gut als Anspieltipps. Allen Mittelalterfans sei hier gesagt, dass es sich um ein gutes, solides Album handelt, das man nicht missen sollte. Alle anderen sollten sich gut überlegen, ob sie mit dieser Art von Musik zurechtkommen.
Tracklist „Eselsmesse“:
1. Intro
2. Asinum Chorum
3. Der Eselskönig
4. Saturnalia
5. Lux Hodie
6. Rhoslese
7. Unsere Nacht
8. Siria
9. Gregis Pastor Tityrus
10. Par Deus
11. Orientis Partibus
12. Briesel Occultum
13. Zieh Mit Mir
Gesamtspielzeit: 49:12