Die Horror-Punker THE OTHER veröffentlichen mit „Fear Itself“ bereits ihr sechstes Werk. Die beiden Vorgänger „New Blood“ (2010) und „The Devils You Know“ (2012) gefielen mir ganz gut. Zwar keine Meisterwerke, doch der ganz eigene Stil, eine Mischung aus Punk, Metal und Horror-Elementen lässt die Herren aus Nordrhein-Westfalen durchaus eigenständig und innovativ erscheinen. Dabei mussten Fans nach dem letzten Werk um die Truppe bangen, denn gleich zwei neue Gitarristen und ein Bassist mussten gefunden werden, da plötzlich Fronter Rod Usher und Schlagwerker Doc Caligari alleine dastanden. Aber es ist ja nochmal alles gut gelaufen und die Truppe hat sich neu formiert um das sechste Werk einzuzimmern.
Mit „Fear Itself“ und dem gleichnamigen Intro startet die Band passend mit bedrohlichen Piano-Klängen und düsteren Sounds, doch mit „Nie Mehr“ tun sie mir dann gar keinen Gefallen. Es mag an meiner Abneigung deutschsprachiger Songs liegen, dass sie da einen wunden Punkt treffen, aber auch wenn ich darüber hinwegsehen will, nervt mich der Einstiegstrack dermaßen, dass ich schon aufgeben wollte. Zwar stampft der Song schön und geht auch gut nach vorne, aber die deutsche Gesangssprache will mir hier einfach nicht reinpassen. Darum gleich weiter zu „Bloodsucker“. Fröhliches Riffing, positive Atmosphäre und Headbang-Rhyhtmik laden zum Tanzen ein. Die Stimme von Frontmann Rod Usher erinnert einmal mehr an eine Mischung aus Michael Poulsen (VOLBEAT), Atilla Dorn (POWERWOLF) und noch etwas anderes. Der Song macht Spaß, doch im Refrain hätte man sich etwas ideenreicher geben können. Das punkig nach vorne gehende „Black Sails Against A Midnight Sky“ macht dank coolem Refrain und Chor-Shouts richtig Spaß, „Dreaming Of The Devil“ kommt verdammt dynamisch daher und überzeugt mit metallisch-düsteren Riffs und „German Angst“ kommt verdammt bedrohlich daher. Für „In The Dark“ sollten laut Bandaussagen THE CULT Pate gestanden haben, „Doll Island“ huldigt Glen DANZIG und „Screams In The Black House“ versucht sich sogar an Twin-Leads irgendwo zwischen THIN LIZZY und IRON MAIDEN.
Man sieht schon, dass „Fear Itself“ das vielleicht abwechslungsreichste Werk der Bandgeschichte ist. Das Teil ist Horror-Punk auf hohem Niveau, bietet aber auch noch viele andere Nuancen, die das sechste Album von THE OTHER spannend und interessant halten. Große Hits finde ich aber leider nach wie vor nicht, dafür gibt es aber abgesehen von „Nie Mehr“ für mich keine Ausfälle.
Tracklist „Fear Itself“:
1. Fear Itself
2. Nie Mehr
3. Bloodsucker
4. Black Sails Against A Midnight Sky
5. Dreaming Of The Devil
6. Doll Island – Isla De Las Munecas
7. German Angst
8. Screams In The Black House
9. In The Dark
10. The Price You Pay
11. Funeral March
12. Animal Instinct
13. Rise
14. Mephisto
Gesamtspielzeit: 48:30
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