Laut einer neueren Aussage von STRYPER Fronter Michael Sweet, ist seine Band keine christliche Rock Band, sondern eine Rock Band mit christlichen Mitgliedern – Okay, ändert aber nichts daran, dass STRYPER durch und durch von christlichen Texten und auch Soundelementen geprägt sind. Und das schon seit mehr als 30 Jahren. Nach einigen Hochs und Tiefs haben sich die Herren aus Orange County in den letzten Jahren gefangen und liefern wieder regelmäßig neue Kost. Das neueste Ergebnis hört auf den Namen „Fallen“ und bietet typische Trademarks der Band.
Da kann es oftmals schon kitschig und Pathos-geschwängert zugehen, wie wir in den letzten Dekaden zur Genüge erleben durften. Und auch auf „Fallen“ wird mit derlei Elementen neben erdigem Melodic Rock der mittlerweile moderen Art, nicht gegeizt. Schon „Yahweh“ ist Programm und geht aufgrund von Kirchenchören und eingängigen Melodien gut ins Ohr. Michael Sweet zieht wie immer solide sein Programm durch. Das Riffing ist knackig und die Rhythmusfraktion drückt gut voran. Auf „Fallen“ schleichen sich gerade in Sachen Riffing sogar ein paar Power Metal-Elemente ein, was dem Bandsound eigentlich ganz gut tut. Ansonsten sind STRYPER-typische Hymnen mit zahlreichen Hooklines, einprägsamen Refrains und gelungenen Leads geglückt. Wer das zuletzt veröffentlichte Werk „No More Hell To Pay“ mochte, wird sich auch hier recht schnell zurecht finden, jedoch wieder vergeblich nach großen Hits suchen. Live-Hymnen und Ohrwürmer gibt es aber dennoch dank dem Stampfer „Pride“, dem pathetischen Titeltrack oder dem flotten Kracher „Till I Get What I Need“. Vor allem das Gitarrenspiel von Oz Fox und die immer wieder eingestreuten Chöre machen aus „Fallen“ ein wirklich rundes Stück Musik, das auch live wunderbar zünden sollte.
STRYPER haben nach 30 Jahren nichts an Energie und Spielfreude verloren. Durchgefallen ist „Fallen“ somit definitiv nicht und lässt auch im Gegensatz zum Vorgänger keine Ausfälle mehr finden. Ob „christlich“ / „white“ oder nicht – STRYPER sind abseits dieses Themas einfach eine starke Rock Band und das ist auch der Punkt den man würdigen sollte.
Tracklist „Fallen“:
1. Yahweh
2. Fallen
3. Pride
4. Big Screen Lies
5. Heaven
6. Love You Like I Do
7. All Over Again
8. After Forever
9. Till I Get What I Need
10. Let There Be Light
11. The Calling
12. King Of Kings
Gesamtspielzeit: 54:05
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