Zwei Jahre sind erst vergangen seit dem letzten SINBREED-Werk „Shadows“; keine lange Zeit, wenn man bedenkt, dass zwischen dieser Platte und dem Debüt sogar vier Jahre lagen und sich im Bandgefüge auch etwas getan hat. Zum einen war Bandgründer Frederik Ehmke mal wieder mit BLIND GUARDIAN beschäftigt, während Sänger Herbie Langhans einen Track für AVANTASIA sowie mit den Iranern von WHISPER IN CRIMSON ein ganzes Album einträllerte und der erst zu „Shadows“ eingestiegene blinde Wächter Marcus Siepen vor den Aufnahmen zu „Master Creator“ bereits wieder das Handtuch warf. Das schadete dem dritten Werk der Teutonen absolut nicht, denn Flo Laurin hatte sowohl Gitarre als auch Keyboard alleine ganz gut im Griff, denn auf einen Ersatz verzichten SINBREED vorerst bewusst.
„Master Creator“ führt den Weg der Teutonen Power/Speed Metaller traditionsbewusst weiter. Flotte Doublebass-Geschosse dominieren den Sound und werden durch eingängige Melodien sowie mitsing-kompatiblen Refrains garniert. „Creaton Of Reality“ ist da das beste Beispiel dafür, wie deutscher Power Metal zu klingen hat, während „Across The Great Divides“ in Sachen Riffing schon fast in Richtung DRAGONFORCE schielt. Ansonsten sind aber deutsche Truppen wie IRON SAVIOR, ACCEPT, BLIND GUARDIAN oder SAVAGE CIRCUS irgendwo im Sound der Herren aus Hessen zu finden. Dennoch haben die Jungs defintiv ihre eigene Handschrift und überraschen auch hier und da mal mit ein paar Ideen. „Moonlit Night“ ist zwar der erste Track, der das Tempo etwas zurücknimmt, gefällt dafür aber durch schöne ruhige Parts, die im Kontrast zum Highspeed-Geballer stehen, der Titeltrack macht mit seinen abgehakten und hochmelodischen Riffs eine Menge Spaß. „The Riddle“ kommt richtig fies, leicht progressive, dafür aber mit genialem Chor daher und mit „At The Gate“ wagt man sich sogar an eine getragene Piano-Ballade. Aber egal ob furios oder ruhig, der Ex-SEVENTH AVENUE Sänger hat alles fest im Griff und überzeugt mit seiner aggressiven, rauen, aber dennoch, im richtigen Moment, gefühlvollen Stimme. Aber auch die restliche Band muss gelobt werden, denn die Jungs rund um Frederik sind absolute Profis und liefern mit „Master Creator“ nicht nur ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Album ab, sondern sind auch auf technischer Seite über jeden Zweifel erhaben.
SINBREED haben zehn Tracks geschaffen, die sich zu keiner Sekunde hinter erwähnten Bands verstecken müssen und live sowas von knallen werden. Wer auf kurzweiligen und schnellen Power Metal mit hymnischen Chören und eingängigen Melodien und Refrains steht, der kommt an der Truppe auf keinen Fall vorbei.
Tracklist „Master Creator“:
1. Creation Of Reality
2. Cross The Great Divides
3. Behind A Mask
4. Moonlit Night
5. Master Creator
6. Last Survivor
7. At The Gates
8. The Riddle
9. The Voice
10. On The Run
Gesamtspielzeit: 45:00
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