Goddess of the fallen warriors homeFrejas Choice
Warum den Schweden von GRAND MAGUS trotz genialer Alben wie „Hammer Of The North“, „Iron Will“ oder „The Hunt“ der große Durchbruch nach 20 Bandjahren nicht gelang, bleibt mir ein Rätsel. Ein begnadeter Sänger, ein Meister an der Gitarre, eine Konstante in der Besetzung (ausgenommen an den Drums) und ein fetter brachialer abwechslungsreicher Sound, dem man einem Trio nicht zutrauen würde, machen die Nordländer zu dem Geheimtipp schlechthin der letzten Jahre. Dass die Jungs fleißig unterwegs sind ist nichts Neues und auch das pünktliche Erscheinen eines neuen Studioalbums alle zwei Jahre ist dem geneigten Hörer bekannt. Natürlich war auch die Vorfreude wieder riesig, da man sich auf die Jungs bisher qualitativ immer verlassen konnte.
GRAND MAGUS gehen musikalisch wie textlich ihre Wege konsequent weiter, da überrascht der Titel „Sword Songs“ nicht wirklich und fügt sich nahtlos in die Diskografie ein. Der Opener „Freja’s Choice“ gibt sofort ordentlich Gas und lässt auftretende Ängste, dass hier eventuell geschwächelt wird, sofort verschwinden. Eine eingängige Nummer, bei der Sänger Janne „JB“ Christoffersson in Höchstform agiert. Achtung Überraschung: JB huldigt im Mittelteil mit einem grandiosen Riff den großen IRON MAIDEN. Für mich die wohl stärkste Nummer auf „Sword Songs“. In dieser Manier geht es mit den treibenden „Varangian“ und „Forged In Iron – Crowned In Steel“ weiter. Das Niveau bleit auf schwindelerregneder Höhe.
Des Weiteren fällt auf, dass man diesmal die gewohnten Doom-Elemente reduzierte und dafür mehr Heavy Metal einbaute, was für eine Prise frischen Wind sorgt. Beispiel gefällig: „Born For Battle (Black Dog Of Brocéliande)“. Auch textlich wird geschlotzt was das Zeug hält. Das genannte „Varangian“ oder der starke Rausschmeißer „Every Day There’s A Battle To Fight“ könnten auch von MANOWAR sein, so viel wie hier gekämpft wird. Das obligatorische oder entbehrliche Instrumental „Hugr“ mit schwedischen Volksmusikanleihen darf auch nicht fehlen.
GRAND MAGUS liefern ein erstklassiges Album ab mit einigen tollen Songs jedoch ohne Überhit á la „Black Sails“ oder „Ravens Guide Our Way“. Solche Klassiker schreibt man natürlich nicht jeden Tag. Man bleibt seiner Linie treu, wagt jedoch ein paar kleine gelungene Experimente. Zu bemängeln wäre wie schon beim Vorgänger die viel zu kurze Spielzeit, die mit knapp über 30 Minuten nicht berauschend ist. Die Sonderedition hat zwei Bonus Songs zu bieten. Ansonsten kann man den Schweden eigentlich keinen Vorwurf machen.
Tracklist „Sword Songs“:
1. Freja’s Choice
2. Varangian
3. Forged In Iron – Crowned In Steel
4. Born For Battle (Black Dog Of Brocéliande)
5. Master Of The Land
6. Last One To Fall
7. Frost And Fire
8. Hugr
9. Every Day There’s A Battle To Fight
Gesamtspielzeit: 42:26