Metal Meltdown
(Heavy Metal | Hard Rock)
Label: Loud & Proud
Format: (Live)
Release: 2016
Achtung, der folgende Bericht ist eine Lobpreisung und Huldigung des neuesten Live Albums „Metal Meltdown“ von einer der wohl größten Bands aller Zeiten.
Bei der Ankündigung von gelebter Metal-History stürmen TWISTED `Fucking` SISTER die Bühne und bei den ersten Tönen von „What You Don’t Know“ stellten sich sofort die Härchen auf und in dieser Tonart geht es auch weiter. Jeder der schon einmal einer Show der US-Amerikaner beiwohnen durfte, der wird wissen wovon ich hier schreibe. Diese Jungs sind alle über 50 und haben Energie, die so manchen Jungspund wohl umbringen würde. Und so geht das über die volle Distanz, da wird abgegangen was das Zeug hält und das Niveau wird trotzdem verdammt hoch gehalten. Und laut Dee Snider wird es die verdrehten Schwestern nur solange geben, solange die Herren diese Power auch rüberbringen können.
Und für alle die im letzten Jahr keine Zeit hatten in Las Vegas im Hard Rock Café dabei zu sein, gibt es eine neue Live CD. (oder DVD) Der Abend stand eigentlich unter einem traurigen Stern, verstarb doch Schlagzeuger A. J. Pero letztes Jahr, doch wie er es selbst wollte verfiel man nicht in starrer Trauer sondern rockte die auserkorenen Zuseher und würdigte den tollen Drummer. Eine Sammlung an genialen Klassikern á la „The Kids Are Back“, dem legendären „Stay Hungry“ oder dem Geheimtipp „The Beast“, lassen keine Pause zum Verschnaufen und die Boxen glühen bei voller Lautstärke. Dee ist großartig bei Stimme und pusht die Leute in bester Entertainer-Manier. Coole Sprüche gefolgt von Aufforderungen seinen Arsch zu bewegen oder derbe Zoten gehören zur Standartausrüstung eines TWISTED SISTER Gigs. Positiv zu erwähnen ist, dass nie Langeweile aufkommt bei den Ansagen und einem nie das Gefühl kommt hier will jemand die Zeit totschlagen. „I Believe In Rock and Roll“ geht richtig ab und darf genauso wenig fehlen wie „We’re Not Gonna Take It“, das wohl am lautesten bisher mitgesungen wurde oder „The Fire Still Burns“, dass von John „Jay Jay“ French angekündigt wurde und andere große Vertreter der Zunft huldigen sollte. Jay Jay zeigt immer mal wieder sein Können und duelliert sich mit seinem Kollegen Eddie „Fingers“ Ojeda im Rifffeuerwerk. Und zu guter Letzt darf man auch Mark „The Animal“ Mendoza nicht vergessen, der für den nötigen Wums am Bass sorgt.
Am Schlagzeug sitzt übrigens ein gewisser Mike Portnoy, seines Zeichens Ausnahmekönner bei DREAM THEATER, der A.J. würdig ersetzt. Mike passt hervorragend in die Combo. Bei „ The Price“ plaudert Dee ein wenig aus dem Nähkästchen und die ersten Tränen dürften wohl verdrückt worden sein, wenn man hört, dass die Jungs alle gute Freunde sind und einer ihrer Jungs leider nicht mehr dabei sein kann. Zwischendurch durften die Feuerzeuge geschwenkt werden und man kann sich die Bilder im Kopf wunderbar ausmalen zum grandiosen Riff von Jay Jay. Danach huldigt der Sänger A.J. ein letztes Mal und erzählt, dass in den 80er Jahren, als der Vater von A.J. starb, die Band eine Pause machen wollte, doch der Drummer sagte nur, sein Vater liebte die Arbeit seines Sohnes und er würde wollen, das hier heute Nacht ihm zu Ehren gerockt werden sollte.
Den krönenden Abschluss eines tollen Konzertes machte das Triplepack bestehend aus der Bandhymne „I Wanna Rock“, mit Mitsingspielchen, „Come Out And Play“ mit dem düsteren Intro und ein nicht jugendfreies „S.M.F.“, dass die Anwesenden noch einmal ordentlich forderte. Der Sound lässt ebenfalls keine Wünsche übrig und das Live-Erlebnis wird wunderbar in die eigenen vier Wände transportiert.
TWISTED SISTER liefern wohl das Live Album des Jahres ab, recht viel mehr Power geht nicht. Alle Fans oder die die es noch werden wollen sollten sofort zugreifen, denn hier ist eine Band am Werk, die noch hungrig und in Höchstform agiert und wohl nicht mehr lange auf Tour ist. RIP A.J. Pero.
Tracklist „Metal Meltdown“:
1. What You Don’t Know
2. The Kids Are Back
3. Stay Hungry
4. The Beast
5. Shoot ‘Em Down
6. You Can’t Stop Rock‘n’Roll
7. I Believe In Rock‘n’Roll
8. Under The Blade
9. I Am (I’m Me)
10. We’re Not Gonna Take It
11. The Fire Still Burns
12. The Price
13. Burn In Hell
14. A.J. Pero Tribute
15. I Wanna Rock
16. Come Out And Play
17. S.M.F.
Gesamtspielzeit: 78:20
