Die Herren von VANISH machen es zunächst spannend, denn düstere Keyboards, knackige, nicht minder finster anmutende moderne Riffs und tighte Rhythmik lassen zunächst einen skandinavischen Melodic Death Knaller vermuten, doch spätestens beim Einsatz von Bastian Roses Stimme, die mich beim FIRELEAF Debüt schon begeisterte, wird klar, dass hier heftiger, leicht thrashiger Power Metal á la BRAINSTORM, JAG PANZER oder METAL CHURCH geboten wird.
Und das machen die Herren aus Baden-Würtemburg richtig gut, denn VANISH klingen auf ihrem dritten Studio-Output kompakt, motiviert und fokussiert, wie alte Hasen und lassen andere Düster-Kapellen wie NEVERMORE, EVERGRY, JACOBS MOOR oder SANCATURY neben den erwähnten Truppen schnell in den Sinn kommen, nämlich nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Der leicht thrashige Unterton gibt dem Ganzen noch den richtigen Wums, während Bastian Rose als Frontsirene mit hymnischen, langgezogenen Vocals das Aushängeschild der Band ist.
Während der Opener „The Pale King“ noch recht straight voran geht, zeigt sich „Follow“ schon um eine Ecke ambitionierter, kommt fast bombastisch im Refrain daher, überzeugt durch seien Dynamik und spannenden Richtungswechsel. Von Downtempo-Parts über flotte Beats bis hin zum hymnischen Chorus ist hier alles dabei und macht den Track zur perfekten Live-Nummer. „Make Believe“ bietet dafür mit Synthies und Keyboards eine Ladung mehr Melodien, die einen gelungenen Kontrast zu den heavy Riffs bietet. Ein leichter Prog-Einschlag hält das Material zudem stets spannend und die für Genreverhältnis große Abwechslung und die ungezwungen wirkende Herangehensweise macht VANISH zudem schnell sympathisch und vor allem Lust auf mehr. Das bekommt man auch mit der grandiosen, pathosgeschwängerten Power-Ballade „Lilith Cries“ oder dem überlangen und epischen Finale „When The Mind Bursts“, die neben „Follow“ und dem Opener als Anspieltipp erwähnt werden sollten.
Auch wenn sich VANISH zwischen die Stühle vieler bekannter Größen setzen, haben die Deutschen absolut das Zeug, sich dort auch zu behaupten, denn „The Insanity Abstract“ ist qualitativ über jeden Zweifel erhaben und tönt trotz der zahlreichen Vergleiche frisch, ungezwungen und eigenständig. Genug Gründe für einen Kauf, oder zumindest ein Reinhören!
Tracklist „The Insanity Abstract „:
1. The Insanity Abstract
2. The Pale King
3. Follow
4. Make-Believe (Slipstream Part 1)
5. Lilith Cries
6. Frame By Frame (Slipstream Part 2)
7. Unforgivable Blackness
8. We Become What We Are
9. Disbelief (Slipstream Part 3)
10. That Way madness Lies
11. Somewhere Along The Line
12. When The Mind Bursts
Gesamtspielzeit: 61:10