Schon das verdammt starke 2017er Werk „The Insanity Abstract“ der Melodic/Prog Power Metaller VANISH konnte mich begeistern und auch der Nachfolger „A Hint Of Solace“, der so einige Zeit auf sich warten hat lassen, überzeugt. Dass es sich hier um eine Truppe aus Deutschland handelt, kann man kaum glauben, vor allem da Frontmann Bastian Rose stimmlich eher im Norden Europas anzusiedeln ist.
Aber der Reihe nach; Gegründet wurde VANISH bereits im Jahre 2000 und kann mit dem aktuellen Werk ihr nun viertes Album vorweisen. Nicht viel in dieser Zeit, doch die Qualtität ist herausragend. Musikalisch bewegt man sich zwischen Melodic Power Metal-Truppen mit Hang zum Progressiven wie KAMELOT, EVERGREY, JAG PANZER oder auch MASTERPLAN. Demnach schaut man sich bei seinen Einflüssen weltweit um, durch die kraftvolle Stimme von Bastian, kommen mir aber auch DREAMTALE in den Sinn.
Auf „A Hint Of Solace“ gibt es also zahlreiche Einflüsse, diese vermengen VANISH aber gekonnt zu ihrem eigenen Sound. Meist im MidTempo sorgt man mit getragenen Melodien und eindrucksvollen Riffs für Atmosphäre und Durchschlagskraft zugleich, ohne groß aufs Gaspedal drücken zu müssen. Und so beeindrucken vor allem die teils auch mit viel Pathos geschwängerten und gern mal theatralischen, langsamen Momente am meisten. Kurze Passagen, die rein vom Keyboard bzw. Synthesizer kommen, gefallen dabei ebenso.
Wenn man dann doch mal etwas flotter unterwegs ist, dann stets modern. So erinnert man hier und da auch an die Überflieger DYNAZTY oder vermengt das Ganze noch mit etwas Thrash Metal der moderneren Ausrichtung. Für den nötigen Härtegrad ist demnach auch gesorgt, vor allem da Gitarrist Ben Galster auch ein paar geschmackvolle Screams beisteuert. Aber egal in welche Richtung VANISH schielen, es funktioniert, geht gut ins Ohr und macht auch nach zahlreichen Durchgängen noch eine menge Freude!
Wer auf modernen, düster angehauchten Power Metal steht, der vor allem auf Emotion und Intensität setzt, der kommt an VANISH nicht vorbei und wieder frage ich mich, warum die Jungs nicht mindestens auf dem Bekanntheitsgrad wie die genannten Bands rangieren. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Verdient wäre es auf jeden Fall!
Tracklist „A Hint Of Solace“:
1. Crowdpiercer
2. Walk With Me Through Fire
3. Act Live Resolve
4. The Crossing
5. Voyage In Suffering
6. Black Elation
7. As Though The Dead Are Here
8. A Hint Of Solace
Gesamtspielzeit: 61:10
Band-Links:
