The Constellatory Practice
(Atmospheric Black Metal)
Label: Ván Records
Format: (LP)
Release: 04.05.2018
Mit „The Constellatory Practice“ beehren uns die beiden Niederländer IX und VRDRBR, besser bekannt als URFAUST, mit einem neuen Album. Musikalisch schließt man an das letzte Album „Empty Space Meditation“ und die Vorgänger EP „Apparitions“ an, mit welchen die aktuelle Scheibe laut Bandinfo eine Trilogie bildet. Das heißt, der Ambient-unterlegte Doom Black Metal des Duos schallt um einiges zugänglicher aus den Boxen als auf den frühen Veröffentlichungen der Truppe und verströmt eine sehr meditative, tranceähnliche Stimmung. Auch wenn man von der rohen Aggressivität des Old School Black Metals zumeist weit entfernt ist, wohnt den Stücken dennoch eine düstere und bösartige Atmosphäre inne, welche den Hörer in seinen Bann zieht.
Mit „Doctrine Of Spirit Obsession” startet die Reise in schleppendem Tempo, repetitiven Riffs und klarem Gesang. „Behind The Veil Of Trance Sleep“ beginnt mit sphärischen Keyboards und entwickelt sich mit Einsetzen der Gitarren und den verzweifelten Schreien im Hintergrund zu einem atmosphärischen Black Metal Song, wie er auch von Varg Vikernes in den Neunzigern hätte stammen können. Auch beim folgenden „A Course In Cosmic Meditation” baut sich die Spannung langsam auf, bevor die volle Instrumentierung einsetzt und man sich als Hörer einmal mehr an alte BURZUM („Hvis Lyset Tar Oss“) erinnert fühlt. Das folgende „False Sensorial Impressions“ ist ebenso ein schleppendes Stück Schwarzmetall, während bei „Trail Of The Conscience Of The Dead” besonders melodische Gitarrenarbeit und reiner Klargesang, wie man ihn von „Apparitions“ kennt, im Vordergrund stehen. Musikalisch tendiert der Song noch mehr in Richtung Doom. Im Gegensatz dazu ist der Rausschmeißer „Eradication Through Hypnotic Suggestions“ wieder atmosphärischer und monotoner ausgefallen. Trotz der Länge der Stücke und der immer wieder bewusst eingesetzten Monotonie vergehen die knapp 54 Minuten wie im Flug, bevor man als Hörer wieder aus dem meditativen Zustand zurückgeholt und in die Realität entlassen wird.
Einmal mehr liefern URFAUST ein starkes Album ab, welches zwar aufgrund des eigenen Stils der Band zwar vermutlich nicht jedermanns Geschmack treffen wird, aber wie schon die letzten beiden Veröffentlichungen sehr melodisch und streckenweise auch ziemlich eingängig ausgefallen ist und damit auch eine bei weitem größere Hörerschaft ansprechen wird als ihre frühen Werke.
Tracklist „The Constellatory Practice“:
1. Offerschaal Der Astrologische Mengvormen
2. Bloedsacrament Voor De Geestenzieners
3. Van Alcoholische Verbittering Naar Religieuze Cult
4. De Filosofie Van Een Gedesillusioneerde
5. Het Godverlaten Leprosarium
Gesamtspielzeit: 53:48