FLYING COLORS - Third Degree
FLYING COLORS
Third Degree
(Progressive Rock)

 


Label: Music Theories (Mascot)
Format: (LP)

Release: 2019


FLYING COLORS ist wohl neben TRANSATLANTIC die relevanteste Progressive Rock Rock Supergroup, die es je gab. Da ist wohl auch kein Zufall, dass Mikey Portnoy und Neal Morse in beiden Truppen tätig sind. Bekanntermaßen tummeln sich bei den fliegenden Farben noch Dave LaRue, Steve Morse und Goldkehle Casey McPherson, die uns jetzt ganze fünf Jahre auf die Folter spannten. Zwar gab es mit „Second Flight: Live At The Z7“ eine starke Live-Veröffentlichung, aber das grandiose Album „Second Nature“ liegt halt jetzt auch schon eine halbe Dekade zurück.

„Third Degree“ heißt das Teil und verspricht wieder grandiosen Prog-Rock. Die Ausnahmetalente bleiben sich treu und liefern stilistisch gewohnte Kost irgendwo zwischen Prog Rock/Metal, Classic Rock und Pop. „The Loss Inside“ rockt zu Beginn schon ziemlich heavy, hat die bekannten, treibenden Rhythmen ein paar Classic Rock(´n´Roll) Keys und diese einzigartige Atmosphäre. Casey zeigt sein Talent zunächst etwas verhalten und Southern-rockend zu coolen Bassläufen, ehe es im Refrain intensiv wird und er die Stimme anhebt und damit direkt unter die Haut geht. „More“ setzt auf einen spannenden Aufbau und bringt die bekannten MUSE-Rhythmen meets DREAM THEATER Melodien, was wir schon am Vorgänger öfter zu hören bekamen mit. Dynamisch, intensiv und mitressend, das sind die Schlagwörter dieses grandiosen 7-Minüters. „Cadance“ leiht sich im Anschluss unverkennbar die Anfangsmelodie von LED ZEPPELIN, diese trifft dann aber auf AYREON Keyboard-Atmosphäre – sicher nicht die blödeste Mischung. Auch hier kann Casey wieder mit einfühlsamer aber leicht rauer Stimme punkten. Ein Song, der ebenfalls unter die Haut geht und mit seinen starken Melodien schnell nicht mehr aus dem Gehörgang will. „Guardian“ ist wieder etwas reduzierter und stellt den Bass weiter in den Vordergrund. Der Refrain geht gut ins Ohr, ist leicht poppig und vor allem wieder sehr treibend ausgefallen. Ein kurzweiliges Stück, das vor dem 10-Minüter „Last Train Home“ auch ganz gut passt. Der Song ist über weite Strecken relativ schlicht, was sich spätestens bei den Solo-Orgien ab Minute vier komplett relativiert. Hier schenkt sich keiner was und alle Musiker dürfen hier ihr virtuoses Können unter Beweis stellen. Zurück in die 80er geht es mit dem ausgelassenen und unterhaltsamen „Geronimo“ bei dem TOTO grüßen. Ernster und verdammt emotional gibt sich McPherson dann in der Gänsehaut-Ballade „You Are Not Alone“, ehe bei „Love Letter“ die BEATLES hervorschielen und man mit „Crawl“ nochmal in Überlänge geht, alle FLYING COLORS Trademarks hervorkramt und ein weiteres, starkes Prog-Opus liefert.

Auch wenn ich „Second Nature“ persönlich weiterhin vorziehe, steht „Third Degree“ seinem Nachfolger kaum in etwas nach und bietet eine ausgewogene und abwechslungsreiche Prog-Mischung für Fans und die, die es noch werden wollen. Sowohl leicht zugängliche Ohrwürmer, als auch anspruchsvolle Prog-Epen können hier mühelos nebeneinander existieren und zeigen einmal mehr, dass hier die Besten der Besten am Werk sind.


Tracklist „Second Nature“:
1. The Loss Inside
2. More
3. Cadence
4. Guardian
5. Last Train Home
6. Geronimo
7. You Are Not Alone
8. Love Letter
9. Crawl
Gesamtspielzeit: 66:30


www.flyingcolorsmusic.com

 

FLYING COLORS - Second Nature
FLYING COLORS – Third Degree
LineUp:
Casey McPherson
Steve Morse
Neal Morse
Dave LaRue
Mike Portnoy
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