FLYING COLORS - Second Nature
FLYING COLORS
Second Nature
(Progressive Rock)

 


Label: Music Theories (Mascot)
Format: (LP)

Release: 2014


Eine gecastete Band im Progressive-Rock Bereich hat zugegeben einen gewissen faden Beigeschmack, doch wenn man wie im Falle von FLYING COLORS sieht, wie sich die positiven Rezensionen zum Debüt vor etwas mehr als zwei Jahren überschlugen, dann kann man der Super-Group, die von Produzent Bill Evans zusammengestellt wurde, absolut nichts Schlechtes nachsagen. Gut, Mike Portnoys Eskapaden in den letzten Jahren waren nicht die schönsten, doch als Drummer ist er auch heute noch unbesiegbar und über einen Neal Morse (TRANSATLANTIC, SPOCKS BEARD) und Steve Morse (DEEP PURPLE, KANSAS) braucht man wohl auch nicht mehr viel sagen. Komplettiert werden die farbenfrohen Proggies durch Dave LaRue (JOE SATRIANI, STEVE MORSE BAND) und Pop-Sänger Casey McPherson (ALPHA REV), der sich als perfekter Rock-Sänger herausstellt, aber dazu später mehr.

Die FLYING COLORS machen es sich selbst nicht einfach und starten mit dem 12-Minüter „Open Up Your Eyes“ nicht mit der leichtesten Kost. Doch die Melodien irgendwo zwischen TRANSTALANTIC, DREAM THEATER, AYREON und SPOCK´S BREAD ziehen einen sofort in den Bann. Erst nach gut drei Minuten steigt Casey mit ein und gibt dem Song mit seinem angenehmen Organ einen ganz besonderen Charme. Natürlich ändert sich die Stimmung in den überlangen Song immer mal wieder, doch alles wirkt schlüssig und nach nur wenigen Durchläufen bleibt auch schon so Einiges im Ohr hängen. Einfacher macht es einem da schon der Synthie-überflutete zweite Track „Mask Machine“, der verdammt schnell ins Ohr geht und mit seiner hypnotischen Rhythmik stark an MUSE erinnert. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich diese Band nicht sonderlich leiden kann, so stört mich der Vergleich überhaupt nicht, da die lockere Art von „Mask Machine“ sofort zündet, ehe man mit „Bombs Away“ eine wunderschöne Prog-Rock Hymne mit Gänsehautfaktor erzeugt. Erneut sticht hier neben der PINK FLOYD Rhythmik Casey McPherson, der einen Refrain zum Niederknien aus dem Ärmel schüttelt, hervor. Eine wunderschöne Piano-Ballade, bei der Neal sein Können auf den Tasten zeigt und gemeinsam mit McPherson für Gänsehaut sorgt, ehe man die Intensität im Refrain steigert um danach wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen. Vielleicht fällt das kurze und poppige „A Place In Your World“ dezent ab, doch das treibende „Lost Without You“ mit seiner lockeren Spielweise und das nach irischer Folklore tönende „One Love Forever“ reißen das mühelos wieder heraus, ehe man mit dem akustisch beginnenden „Peaceful Harbor“ nochmal die Intensität steigert und mit dem Dreiteiler „Cosmic Symphony“ das Album so episch in zwölf Minuten beendet, wie man es begonnen hat.

Auf dem Zweitling „Second Nature“ merkt man, dass die FLYING COLORS als Band zusammengewachsen sind und sich selbst keine musikalischen Grenzen gesetzt haben. Die Supergroup mit dem außergewöhnlichen Sänger sollte für jeden Prog-Fan etwas zu bieten haben. Bands dieser Art dürfen ruhig öfter gecastet werden.

 


Tracklist „Second Nature“:
1. Open Up Your Eyes
2. Mask Machine
3. Bombs Away
4. The Fury Of My Love
5. A Place In Your World
6. Lost Without You
7. One Love Forever
8. Peaceful Harbor
9. Cosmic Symphony (I. Still Life Of The World, II. Searching For The Air, III. Pound For Pound)
Gesamtspielzeit: 66:11


www.flyingcolorsmusic.com

 

FLYING COLORS - Second Nature
FLYING COLORS – Second Nature
8.5
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