Versatile
(Alternative Metal | New Metal)
Label: SPV (eOne)
Format: (LP)
Release: 21.05.2021
POP EVIL versuchen den nächsten Angriff auf den europäischen Markt. Die Jungs und Mädel rund um Leigh Kakathy sind in Amerika schon eine gewisse Größe. Auch wenn man nie den Status von PAPA ROACH, DISTURBED oder ALTER BRIDGE erreichte, so konnten die Truppe mit dem starken „Onyx“ ein Mega-Ausrufezeichen setzen und den Nachfolger „Up“ und „Pop Evil“ zumindest bei der Stange halten. Nun setzt „Versatile“ zum großen Durchbruch an – kann das gelingen?
Schwer zu sagen, aber das nun sechste Werk der Herren aus Michigan hat großes Potential dazu, auch wenn es zunächst gemischte Gefühl weckte. Das liegt an den selben Dingen, wie schon bei den zuletzt veröffentlichten Werken. Hier tönt vieles zunächst nach gezwungener Radiotauglichkeit. Da gibt es dann doch ein großes „aber“. „Versatile“ schafft es nämlich über weite Strecken, die Pop- und Radio-Elemente überzeugend und ehrlich zu verkaufen, anstatt mit der Brechstange vorzugehen. Wenn man davon absieht, dass man beim sehr plakativen „Raise Your Flag“ an die IMAGINE DRAGONS erinnert und zu viele Effekte verwendet und auch ein paar kleine Pop-Fehltritte, wie den repetetiven Refrain in „Same Blodd“, das aber überraschenderweise den härtesten Part des Albums beinhaltet, hinwegsieht.
Aber genug gejammert, denn POP EVIL haben hier ein paar echte Highlights abgeliefert. „Let The Chaos Reign“ hätte noch am besten auf „Onyx“ Platz gehabt. Ein heavy Alternative Metal-Track mit starken Riffs, der ein paar New Metal Vibes mitbringt und einfach gut abgeht. Auch „Set Me Free“ rockt gut und lädt zum Mitsingen ein, wohingegen die Single und Stadion-Hymne „Breathe Again“ etwas schmalzig daher kommt, aber durchaus zu gefallen weiß. „Work“ kommt mit Sprechgesang und HipHop Flair und SKRILLEX-Sounds am gewöhnungsbedürftigsten, funktioniert aber auf eine Weise. Dafür überzeugt „Inferno“ mit Gefühl und Intesität, ehe sich „Stronger (The Time Is Now)“ als großartige Sommer-Hit mit Suchtgefahr anbietet. Auf den freut man sich live auf jeden Fall! „Human Nature“ und „Survivor“ schielen beide in Richtung RED HOT CHILI PEPPERS und „Worst In Me“ könnte ebenfalls als heavy tönende Single herhalten.
POP EVIL sind wieder auf dem richtigen Weg, haben an Härte zugelegt, zeigen sich aber mutig und loten ihre Grenzen aus. Das funktioniert auch meistens wirklich gut und lässt „Versatile“ auch als das abwechslungsreichste Album der Amis zurück. Für Fans des 2000er Alternative bzw. New Metal, die keine Angs vor poppigen Elementen haben, eine absolute Empfehlung.
Tracklist „Versatile“:
1. Let The Chaos Reign
2. Set Me Free
3. Breathe Again
4. Work
5. Inferno
6. Stronger (The Time Is Now)
7. Raise Your Flag
8. Human Nature
9. Survivor
10. Worst In Me
11. Same Blood
Gesamtspielzeit: 45:10