blind chnannel exit emotions
BLIND CHANNEL
Exit Emotions
(Modern Metal | Nu Metal)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 01.03.2024


It’s this feeling of never being enough is what drives us forward right now,” vocalist Niko Vilhem says. “We got our huge breakthrough, but it’s been also a scary time, like all this has been probably the scariest year in our livesNiko Vilhem


Bekanntlich machten die Finnen von BLIND CHANNEL mit ihrem ESC-Auftritt 2021 und dem dort erreichten sechsten Platz damals so richtig auf sich aufmerksam. Um Newcomer handelte es sich schon damals nicht mehr, kommen die Nordmänner nun schon mit ihrem fünften Album daher. „Exit Emotions“ heißt das Teil und soll das bisher härteste Album der Band darstellen, aber dennoch genug Eingängigkeit und Pop-Appeal mitbringen, um so richtig einzuschlagen.

Und den Worten folgen auch sogleich Taten, denn der Opener mit dem Eigenwilligen Titel „Wo Den Ern Ist“ beginnt heavy mit elektronisch verbesserten, heavy Riffs, ein paar Djent-Anleihen und harschen Vocals. Im Refrain kommt jedoch hymnischer Stadion-Rock Flair zum Tragen, filigrane Keys und Synthies setzen immer wieder zu butterweichen cleanen Vocals ein, währen „Woahaha“ Chöre in Zukunft das Publikum animieren werden. Danach haut man mit „Deadzone“ einen waschechten Hitkandidaten, der sogar „Dark Side“ Konkurrenz machen könnte, raus. Coole, treibende Alternative Rock Riffs, verschiedene Arten des Sprechgesangs und einige Electronica leiten ein, ehe der Chorus zum Mitgröhlen einlädt und zum (Mit)hüpfen animiert und sich unweigerlich in die Gehörgänge bohrt.

Im weiteren Verlauf liefern BLIND CHANNEL alles, was man von ihnen kennt und erwartet, das aber gezielter, besser auf den Punkt gebracht und mit einfach mehr Hit-Potential als zuletzt. Dabei verbindet man immer wieder Nu Metal Elemente wie groovender Bass, die erwähnten Synthies und so manch Rap-Einlage der beiden Fronter. Dennoch liegt der Fokus heutzutage mehr auf den eindringlichen Refrains, nicht minder einprägsame Melodien und die cleanen Gesänge, die immer wieder zum Mitmachen bewegen. Düstere Untertöne wie im brutalen Finale von „Wolves In Kalifornien“, abgedrehte Effekte und Verzerrer wie im LINKIN PARK Gedenk-Track „Xoxo“ oder poppige Vibes wie in der teils als Power-Ballade, teils als wüsten Metalcore-Song angelegten „Phobia“ sorgen zusätzlich für Abwechslung und zeigen, dass die Finnen immer noch kreativ und mutig agieren, anstatt auf der Stelle zu treten.

Wo BLIND CHANNEL an manchen Ecken wirklich grob an Härte zugelegt haben, versuchen sie an anderen Enden wieder mehr an Radiotauglichkeit zu erzeugen. Da in den meisten Tracks, wie auch dem furiosen „Happy Zimmertag“ beide Seiten zum Tragen kommen und das Ganze auch zumeist sympathisch und ungezwungen umgesetzt wirkt, möchte ich das auch gar nicht als reine Kritik erwähnt haben. Die Jungs schaffen es einfach Welten zu verbinden, laden hier zum Abgehen, Moshen und Ausrasten ein, schaffen es aber auch den Hörer zum Schwelgen, Träumen und Mitträllern einzuladen. „Exit Emotions“ ist das vielleicht stärkste, aber auf jeden Fall ambitionierteste Album der finnischen Überflieger.


Tracklist „Exit Emotions“:
1. Wo Den Ern Ist
2. Deadzone
3. Wolves In Kalifornien
4. Xoxo
5. Keeping It Surreal
6. Die Another Day
7. Phobia
8. Happy Zimmertag
9. Red Tail Lights
10. Not Your Bro
11. Flatline
12. Einer Last Time Wieder
Gesamtspielzeit:


Band-Links:
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blind chnannel exit emotions
BLIND CHANNEL – Exit Emotions
LineUp:
Joel Hokka – Vocals
Niko Vilhelm Moilanen – Vocals
Joonas Porko – Gitarre
Olli Matela – Bass
Tommi Lalli – Drums
Aleksi Kaunisvesi – DJ, Percussion
7.5
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