The Thirteen Years Of Nero
(Extreme Metal)
Label: Napalm Records
Format: (LP)
Release: 27.08.2021
Vor mittlerweile mehr als zehn Jahren überraschte Maurizio Iacono, seines Zeichens Fronter der Extreme Metaller KATAKLYSM mit seinem ambitionierten Side-Project EX DEO, in dem er mit nicht minderer Brachialtität, aber auch einigem Bombast, die römische Geschichte unter die Lupe nahm. Auch wenn sich der Kanadier für das Projekt immer etwas mehr Zeit ließ, sind wir nun beim vierten Werk „The Thirteen Days Of Nero“ angekommen, und auch dieses Mal hat sich das Warten wieder gelohnt.
Wir tauchen einmal mehr in die Geschichte Roms ein und treffen Nero, dem berühmten Kaiser, der Rom brennen sehen wollte, einfach weil er wissen wollte, wie das denn aussehen möge. Das neue Album ist mehr denn je wie ein abgefahrener, extremer Soundtrack angelegt, was bei dem Thema aber auch passt. Heavy, brutal, manchmal etwas dissonant, aber auch bombastisch, majestätisch und gerne auch an manchen Ecken durchaus eingängig, lädt Iacono zur Geschichtsstunde.
Man mag sich eventuell daran stören, dass das Grundrezept oft zu nahe an KATAKLYSM angelehnt ist, doch das Gerüst ist geschmückt mit fetten Klanglandschaften in Form von Bläsern, Streichern und weiterer Orchestration, die eine dichte, oft morbide Atmosphäre erschaffen, während die Doublebass, drückende Rhythmen, heftige Riffs und die fiesen, abwechslungsreichen Screams und Shouts des Masterminds für Druck sorgen. „The Fall Of Claudius“ macht unmissverständlich klar wohin die Reise geht. Mit gesprochenen Parts und viel Pathos wird nochmal unterstrichen, dass es sich hier um ein Konzept handelt, ehe „Imperator“ mit fetten Drums und Percussion von Fell-Meister Jeramie Kling (VENOM INC.) eingeläutet wird und begleitet von orchestralen Elementen stark an SEPTICFLESH erinnert. „The Head Of The Snake“ mahnt dann mit UpTempo Beats stark an den Göteborg-Sound, schwenkt dann aber bald wieder in KATAKLYSM Sphären gepaart mit weiteren Elementen, die EX DEO seit jeher ausmachen, um. Natürlich darf man hier DIMMU BORGIR, BEHEMOTH und CRADLE OF FILTH auch nicht unerwähnt lassen, doch EX DEO habe in den zwölf Jahren auf jeden Fall schon eine eigene Nische zwischen diesen ganzen Truppen gefunden und nicht zu Unrecht eine fette Fanbase aufgebaut. Als nette Draufgabe, gibt es einen überraschenden Gastauftritt von UNLEASH THE ARCHERS Fronterin Brittaney Hayes, die bei „Boudicca (Queen Of The Iceni)“ ganz andere Facetten, als gewohnt aufzeigt. Weitere Songs hervorzuheben, ist schwierig, da „The Thirteen Years Of Nero“ definitiv als Gesamtkunstwerk gesehen werden sollte. Naja, außer vielleicht das theatralische und intensive Finale „The Revolt Of Galb“. Somit kommen wir ohne große Umschweife zum Fazit….
Auch das nun vierte Werk reiht sich mühelos in die Reihe der starken Alben von EX DEO und ist für Fans des bombastischen Extreme Metal auf jeden Fall ein Must-Have. „The Thirteen Years Of Nero“ ist alles andere als Easy-Listening und verlangt einem schon einiges ab, doch mit etwas Geduld wird man auf jeden Fall belohnt und erlebt eine intensive und interessante Geschichtsstunde, bei der es sich auch lohnt, tiefer in die Lyrics einzutauchen.
Tracklist „The Thirteen Years Of Nero“:
1. The Fall Of Claudius
2. Imperator
3. The Head Of The Snake
4. Boudicca (Queen Of The Iceni)
5. Britannia: The 9th At Camulodonum
6. Trial Of The Gods (Intermezzo)
7. The Fiddle & The Fire
8. Sons Of The Defiled
9. What Artist Dies In Me…
10. The Revolt Of Galba
Gesamtspielzeit: 48:30