Humanarchy
(Heavy Metal | Thrash Metal)
Label: DIY
Format: (LP)
Release: 24.06.2022
Mit „Let Them Burn“ konnten mich die Schweden von DENIED eigentlich schon ganz gut begeistern. Der Mix aus europäischem Heavy Metal und US-Power Metal, garniert mit einer guten Portion Thrash klang frisch und energisch. Irgendwie habe ich die Truppe jedoch etwas aus den Augen verloren. Seither gab es zwei weitere Alben und einige Drehungen im Besetzungskarrussel. Satt JohanFahlberg (JADED HEART) kam Gérman Pascual (Ex-NARNIA, ESSENCE OF SORROW) und wurde noch im Jahr darauf wieder durch Andreas Larsson (TWIN CREW) ersetzt, doch das Karussell machte am Microposten erst 2018 bei Søren Adamsen, der unter anderem bei GUTTER CREEK singt und ARTILLERY live unterstützt, aber auch bei den Österreichern DIGNITY einst an der Front stand, halt.
Aber auch an der zweiten Gitarre wurde Chris Vowden kurzzeitig ersetzt, der kehrte aber 2017 wieder heim und mit Markus Kask (Ex-LIZARD EYE) und Fredrik Thrönblim (Ex-LIZARD EYE, Ex-JACK OF ALL TRADES) hat Gründer Andy Carlsson nun zumindest schon seit vier Jahren ein stabiles LineUp. Nun erscheint mit „Humanarchy“ das insgesamt vierte Album und das Artwork suggeriert, dass man sich nun vollends in den Old-School Thrash fallen lassen hat, und mit dem Opener „Divided“ unterstreicht man das Gefühl zunächst, aber spätestens beim Refrain holt der Fronter die Tim „Ripper“ Owens -Gedenkstimme hervor und auch musikalisch lässt man sich nicht so einfach in eine Schublade drücken.
Im Verlauf des Albums wird das dann noch viel schwerer, denn neben den Thrash-Elementen gibt es haufenweise Heavy/Power Metal Elemente aus Europa á la JUDAS PRIEST, aber auch Amerikaner wie CAGE, JAG PANZER oder VICIOUS RUMORS spielen eine nicht unerhebliche Rolle in den Einflüssen der Band. Was den Thrash betrifft darf es gerne mal ein Schuss verspielte ANNIHILATOR oder ANTHRAX sein.
Und auch wenn die Referenzen manigfaltig sind, schaffen sich DENIED durch die vielen Einflüsse durchaus ihren ganz eigenen Sound und schaffen es, dass man bei so ziemlich jedem Song etwas Neues entdeckt. So entpuppt sich Adamsen als wahres Stimm-Chamäelon und musikalisch gibt es von flotten Thrash-Bangern, über Heavy Metal Stampfer bis hin zu Power Metal Hymnen eigentlich alles was das heavy Heart begehert. Etwas moderner kann es auch werden, wie der Einstieg vom fast schon poppigen „Death By A 1000 Cuts“ zeigt, Der Titeltrack kommt dafür schwermütig und intensiv daher, mit „Don’t Cross The Line“ wird es inklusive balladeskem Einschlag recht theatralisch und „Flesh Made God“ orientiert sich gekonnt an der BayArea. Außerdem gibt es mit „Maintenance Of Insanity“ noch einen nachdenklichen Longtrack und dem abschließenden „Ties Of Blood“ nochmal einen echten Ohrwurm-Mitsing-Refrain.
DENIED stehen den genannten Bands kaum in etwas nach und bieten mit „Humanarchy“, das unverständlicherweise ohne Label im Rücken erscheint und hoffentlich deswegen nicht zu sehr untergeht. Fans des thrashigen, aber eingängigen Heavy Metal werden hier definitiv glücklich.
Tracklist „Humanarchy“:
1. Divided
2. Death by A 1000 Cuts
3. Humanarchy
4. Don’t Cross That Line
5. Flesh Made God
6. Maintenance Of Sanity
7. Ten Ton Hammer Of Pain
8. Ties Of Blood
Gesamtspielzeit: 42:39