Empires Falling
(Melodic Metal | Power Metal)
Label: Pride & Joy
Format: (LP)
Release: 16.09.2022
Ob es die Allstar-Power Metaller rund um Ex-BLIND GUARDIAN und SAVAGE CIRCUS Drummer Thomen Stauch irgendwie eilig haben oder einfach vor Kreativität sprudeln, kann ich nicht sagen, jedoch ist das auch irgendwie egal, denn das dritte Album in drei Jahren „Empires Falling“ von MENTALIST sprudelt auch wieder vor Energie. Das Niveau wird gehalten und auch dieses Mal gibt es astreinen Power Metal europäischer 80s und 90s Prägung.
Ebenso wie die Vorgänger „Freedom Of Speech“ und „A Journey Into Unknown” ist das Drittwerk eingängig, hochmelodisch, verspielt und energisch unterwegs, und das obwohl die Platte auf satte 67 Minuten kommt und auch einige Songs über sechs Minuten parat hält. Die Einflüsse sind mannigfaltig, aber zu einem gekonnten eigenen Vibe vermengt. Klar, dass da BLIND GUARDIAN mal durchblitzt – das aber ganz bewusst – und auch Truppen wie SONATA ARCTICA, HAMMERFALL, HELLOWEEN, EDGUY oder GAMMA RAY mal durchblitzen dürfen. Aber auch Thomens anderer ehemaliger Arbeitgeber SERIOUS BLACK sowie deutsche Truppe aus der zweiten Welle namentlich CRYONIC TEMPLE oder CUSTARD möchte ich erwähnen.
Aber nicht falsch verstehen, denn abgesehen von den erwähnten BG-Zitaten sind alles nur Anhaltspunkte, um zu zeigen, wo wir uns ungefähr befinden, aber auch wie abwechslungsreich das deutsche Gespann mit ihrem schwedische Sänger Rob Lundgren, der hier voll in seinem Tun aufgeht und nochmal an stimmlicher Varianz drauf gepackt hat, hier zu Werke geht. Ein paar orchestrale Momente, eingestreute Akustik-Parts, verspielte Passagen und mitsingkompatible Refrains sowie zahllose Hooks halten mühelos bei der Stange und laden zum Wiederhören ein. Und das vor allem weil es auch nach mehreren Durchläufen noch was zu entdecken gibt, obwohl man nie zu progressiv wird.
Da man offensichtlich nichts dem Zufall überlassen wollte, hat man mit Mike LePond (SYMPHONY X) und Tastenzauberer Oliver Palotai (KAMELOT) zwei Stars mit an Bord. Für den Sound von Jacob Hansen (VOLBEAT, PRETTY MAIDS, AMARANTHE) hat man sich offensichtlich absichtlich für einen weniger opulenten entschieden, was die 90s Wurzeln unterstreicht und heutzutage im Genre doch etwas hervorsticht, auch wenn MENTALIST mit einer polierteren Produktion durchaus nochmal einen anderen Charme mitbringen würden, was aber Geschmackssache bleibt.
„Empires Falling“ wird Freunden der ersten beiden Werke sofort gefallen. Wer diese kleine, aber feine Truppe nach wie vor nicht kennt und sich bei den genannten Bands beheimatet fühlt, sollte schleunigst reinhören, egal ob nun in das neue Werk oder die beiden Vorgänger. Ihr werdet nicht enttäuscht!
Tracklist „Empires Falling“:
1. Solution Revolution
2. Stairs Of Ragusa
3. Tears Within A Paradise
4. Empires Falling
5. If You Really Want
6. Columbus
7. Noah’s Ark
8. Generation’s Legacy
9. Heavy Metal Leia
10. Out Of The Dark
11. Years Of Slavery
12. Forbidden Fruits
13. Bumblebee
Gesamtspielzeit: 60:29