Wer hätte gedacht, dass die alten Hunde von SKID ROW nochmal so eine Platte raushauen? Ich nicht, denn nach all dem – Achtung: Strong Language – Scheißdreck, den die Band hinter sich hat – da rede ich noch gar nicht groß über die Pandemie – sondern leider auch was den Sängerposten betrifft, hatte man in den letzten 16 Jahren, denn so lange ist das letzte Album schon wieder her echt nicht das beste Händchen bzw. wohl einfach etwas Pech. Nach Original-Sänger Sebastian Bach folgte damals kurzzeitig Sean McCabe, bis dann der von den Fans gut aufgenommene Johnny Solinger übernahm. Der nahm nicht nur 2015 den Hut, sondern verstarb leider letztes Jahr auch nach schwerer Krankheit.
Danach ging der Wahnsinn aber erst so richtig los. Toy Harnell (TNT) wollte stimmlich so überhaupt nicht passen, ZP Theart (Ex-DRAGONFORCE) trotz guter Live-Resonanz musste auch nach gut fünf Jahren ohne Studi-Aufnahmen wieder weg. Doch 2022 wurde mit Erik Grönwall mehr als nur ein Glücksgriff getätigt. Der Youngster gewann einst das Swedish Idol und sang dort sogar den SKID ROW Klassiker schlechthin „18 And Life“, war dann Teil von H.E.A.T und NEW HORIZON und passt nun zu den Glam Rockern wie die Faust aufs Auge.
Schon der Opener „Hell Or High Water“ zeigt, dass SKID ROW (wieder) in der Form ihres Lebens sind. Der zweite Frühling heißt „The Gang’s All Here“ und beginnt mit einem gekonnten Glam Rocker, der sowohl ungestüm als auch zwischenzeitlich mit viel Gefühl punkten kann. Erik klingt, als wär er mit der Zeitmaschine aus den 80ern eingeflogen worden, die mehrstimmigen Shouts laden zum Mitsingen ein und generell kann man hier nicht lange ruhig stehen. Auch der Titeltrack geht im Anschluss gut ab und tönt ebenso zeitlos und holt mit geil groovenden Riffs und allen Sleaze/Glam Kniffen sofort ab. „Not Dead Yet“ wird live dann sowas von rocken, denn wer da nicht mitbrüllt, der hat sich definitiv verirrt, wohingegen das darauffolgende „Time Bomb“ sich hymnisch und eingängig als weitere potentielle Single anbietet und ebenfalls ins Live-Repertoire gehört. Auch „World On Fire“ soll hervorgehoben werden, da das Teil nicht nur fetzt, sondern auch verdammt metallisch daherkommt.
Und so zeigen SKID ROW mal eben der Jugend, wie man eine (Glam)Rock Platte zu schreiben hat. Vollgepackt mit Hymnen und Hits, unterbrochen von einer unter die Haut gehenden Powerballade namens „October’s Song“ bei dem Erik nochmal extra glänzen darf, spielt auch „The Gang’s All Here“ mühelos um die Platte des Jahres mit bzw. wird in so manch prominenten Top10 Platz finden.
Tracklist „The Gang’s All Here“:
1. Hell Or High Water
2. The Gang’s All Here
3. Not Dead Yet
4. Time Bomb
5. Resurrected
6. Nowhere Fast
7. When The Lights Come On
8. Tear It Down
9. October’s Song
10. World’s On Fire
Gesamtspielzeit: 36:32
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