Die gähnende Leere musste gefüllt werden!

 

Österreich legt in letzter Zeit eine riesige Schippe nach, wenn es darum geht in diversen Genres großartigen Band-Nachwuchs zu produzieren. Dementsprechend gefreut haben wir uns natürlich, als wir persönlich von der Truppe STONETREE ins Mezzanin Linz eingeladen wurden, um gemeinsam mit einem Livekonzert den Release ihrer neuen EP „Void Fill III“ zu feiern.
Aber so einfach kommen uns die Jungs nicht davon, natürlich waren wir interessiert, wer hinter dem ambitionierten, ausgeklügelten und sympathischen Projekt steht und baten die Jungs diesmal ohne Instrumente vor den Vorhang, um uns Frage und Antwort zu stehen und das wollen wir euch nicht vorenthalten:



 

Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt und Earshot.at ein paar Fragen beantwortet!

Ihr habt letzten Samstag im Mezzanin in Linz eure Album Release Party für die neue EP „Void Fill III“ begangen, wie geht’s euch jetzt so kurz danach bzw. wie ist es so, das Material endlich live vor Publikum zu spielen?

Christof: Es tut sehr gut, das neue Material live und indoor zu performen. Im Sommer waren wir ja fleißig mit unserem Bus auf Festivals unterwegs.

Daniel: Die Stimmung in der Band ist fantastisch! Die Songs funktionieren live. Die Stimmung im Publikum war perfekt. Der Abend war eine Bombe! 🙂 Wir freuen uns riesig auf die kommenden Gigs! Vor allem nach so einem Gigreview!!

Chris: Ich war sehr zufrieden mit unserem Auftritt und auch, dass sich so viele Leute im Publikum eingefunden haben. Es war für mich sehr spannend bzw. schön die Reaktionen von den Leuten auf die Songs von unserer neuen EP zu sehen.

Wie geht es euch überhaupt vor einem Live-Auftritt? Was passiert bei euch die letzten zehn Minuten hinter der Bühne?

Christof: Reine Vorfreude, so ein Konzert ist ja schließlich der Höhepunkt bzw. der Ertrag aus den Proben und der Songschreiberei. Bei mir ist das meist ein bisschen Gitarre klimpern, Stimme auf Betriebstemperatur bringen, Köpfe mit den Jungs zusammenhalten und los gehts!

Daniel: Da passiert so das Übliche. Es wird warm geträllert, eine Gitarre umgehängt, die Finger gelockert, ein Schluck getrunken, gemeinsam ein bisschen Nervosität genossen und dann gehts ab 🙂

Chris: Jeder geht nochmal in sich und trinkt vielleicht noch einen Schluck, dann motivieren wir uns noch ein bisschen gegenseitig und dann gehts auch schon los.

Woher kennt ihr euch eigentlich? Der Altersunterschied zwischen einzelnen Mitgliedern eures Trios ist ja teilweise doch etwas größer, also ist man sich wahrscheinlich nicht schon (wie so oft) in der Schule über den Weg gelaufen?
Stellt die Band und die einzelnen Mitglieder kurz vor und wie kams zur Bandgründung?

Christof: STONETREE entstand 2015 als Revival Band mit zwei ehemaligen Bandkollegen. Nach zahlreichen Freitagabend-Jams, war dann das Debütalbum „The Tempest“ fertig. Doch der Alltag holte uns damals ein und die Band löste sich 2018 fast auf. Wie wenn es vorbestimmt gewesen wäre, lernte ich beim letzten offiziellen Gig unseren jetzigen Schlagzeuger Chris kennen. Als dynamisches Duo schrieben und produzierten wir bis zum Winter 2021 zwei EPs. Und dann kam heuer im Frühling Daniel dazu, um das Trio wieder zu komplettieren. Mit ihm schrieben wir die dritte EP „Voidfill 3“.

Daniel: Ich hab vorher in einer Pop Rock-Coverband Erfahrung gesammelt und fühl mich nun pudelwohl in der etwas härteren Gangart und vor allem mit den zwei Chris-Jungens!

Chris: Ich bin Chris und spiele Schlagzeug und singe mit.

Wenn ihr die drei Teile von „Void Fill“ nebeneinanderstellt, seht ihr da selbst Unterschiede oder eine Entwicklung oder kann man die Tracks der Veröffentlichungen ähnlich wie ein komplettes Album sehen?

Christof: Da gibt es definitiv Unterschiede und eine gewisse Entwicklung bzw. Zeitgeist. Die Songs aus „Void Fill I“ sind im Prinzip das Ergebnis aus ersten Jams zusammen. Bei der zweiten kam mehr und mehr die Essenz von unseren Vorstellungen heraus. „Void Fill III“ ist, wo wir gerade stehen als Trio.

Daniel: Die Themenkreise jeder EP sind unterschiedlich und der Sound hat sich mit diesen schon mitentwickelt bzw. wurde angepasst. Wenn man so will kann man die 3 EPs als eine Art Konzeptalbum, indem eine Metamorphose stattfindet, aneinander reihen oder sehen. Von Trennung, Abschied nehmen, sich wiederfinden in der Leere, weiter darüber das Alte hinter sich zu lassen, Neuentdecken seines Verlangens, und schlussendlich wieder nach neuer Liebe zu suchen.

Chris: Ich finde man kann eine große Weiterentwicklung von EP zu EP hören. Wir harmonieren immer besser zusammen, die Songs werden viel durchdachter und generell ist unser Stil mittlerweile breiter gefächert.
stonetree

Wie kam die Idee zum Bandnamen? Und was wollt ihr mit dem Titel „Void Fill“ ausdrücken und wie fügen sich die Artworks dazu ein?

Christof: Zu STONETREE gibt es leider keine spektakuläre Namensgeschichte. wir wollten damals einfach einen „Ein-Wort-Namen“ …. Das Ganze begann mit der ersten EP, die während der ersten Corona-Welle aufgenommen wurde. Diese Zeit der Ungewissheit fühlte sich sehr nach Void (Leere, Lücke) an und das Musikmachen hat  uns/mich auf Schiene gehalten. Bei der Titelwahl gefiel uns der Ausdruck “Füllmaterial” dann sehr gut und hatte in der Zeit auch einen sehr therapeutischen Effekt, welcher sich mit jedem Lockdown bzw. jeder Covid Welle wiederholte.
Unser Illustrator, Karim Fetoum aus Algerien, welcher online auf uns zugekommen ist und alle unsere Covers gezeichnet hat, verstand sofort was wir damit ausdrücken wollen und illustrierte unsere Lückenfüller.

Daniel: Genau, der Name „Void Fill“ entsprang der Lockdownzeit. Diese gähnende Leere musste gefüllt werden. Die Artworks zitieren oder spielen auf ein jeweiliges Thema der EP ab. Horcht rein und zieht selbst eure Schlüsse.

„Diese Zeit der Ungewissheit fühlte sich sehr nach Void (Leere, Lücke) an und das Musikmachen hat  uns/mich auf Schiene gehalten.“Christof

Wie würdet ihr selbst eure Musik für jemanden, der euch noch nie gehört hat, beschreiben?
Was fasziniert euch selbst so daran an eurer Art des Musikmachens?

Daniel: Ich würde uns als 90s AlternativeGrungeStoner Band beschreiben. Wenn man Genrebezeichnungen gern hat. Aufgewachsen und selbst in der Jugend in dieser Musikrichtung verankert, wurde da wahrscheinlich der Grundstein gelegt für unsere Band.

Chris: Ich würde sagen wir machen eine Mischung aus Alternative Rock, Stoner Rock, Grunge und Progressive Rock. Zusammengefasst glaube würde ich sagen, wenn du Rock Musik magst, bist du bei uns richtig.
Wir sind sehr offen unterwegs, was jetzt Ideen und Musikgenres angeht und können uns untereinander gut in den anderen hineinversetzen, was natürlich bei Jam Sessions sehr hilfreich ist. Und das Schönste ist einfach, dass jeder von uns sein Instrument auch wirklich beherrscht.

Christof: Was mich am meisten daran fasziniert? Songwriting!!! Die ewig anhaltende Suche nach “DEM Riff”, “DER Textzeile”,…. Für mich ist es ein bisschen Selbsttherapie bzw. eine ständige Suche nach cleveren Wortspielen und Versen. Was mir sehr am Herzen liegt, sind Texte, welche von jedem einzelnen individuell interpretiert werden können.

Gibt es Einflüsse von anderen Bands, die eurer Meinung nach nicht von der Hand zu weisen sind oder die euch vielleicht auch erst nach dem Fertigstellen eines Songs so richtig aufgefallen sind?

Christof: Für mich definitiv: ALICE IN CHAINS, SOUNDGARDEN und PEARL JAM.

Daniel: Ja – Einflüsse von anderen Bands sind natürlich da. Wir drei horchen sehr ähnliche Musik in unserer Freizeit und das fließt in das Songwriting unweigerlich mit ein.

STONETREE - Christof, Daniel & Chris

Worum drehen sich eure Lyrics hauptsächlich, was sind eure Inspirationen, was beschäftigt euch bzw. wer schreibt die Lyrics?

Christof: Phuu, das Leben, Liebe, Tiere, Internet, Berge und das eine oder andere ungelöste Problem. Mich inspiriert der Alltag, eine Songzeile hier, ein Filmzitat da… Ich halte den Kopf für die Texte hin.

„Gegen einen Gig mit POND oder QUEENS OF THE STONE AGE hätt ich nichts einzuwenden… Eskalation wär da angesagt!“Daniel

Für welche Band würdet ihr gerne Support sein bzw. was würdet ihr dann anstellen?

Christof: PEARL JAM – Fanboy sein und jedem davon erzählen.

Daniel: Puh – Also gegen einen Gig mit POND oder QUEENS OF THE STONE AGE hätt ich nichts einzuwenden… Eskalation wär da angesagt.

Wo seht ihr euch und die Band in 10 Jahren? Was würde euch glücklich und zufrieden machen, wenn ihr es geschafft hättet?

Christof: Auf größeren Bühnen und anderen Ländern. Generell bin ich gerade sehr zufrieden mit meinen beiden Kollegen und unserem Werk. Es würde mich sehr stolz machen, wenn unser Name auf dem einen oder anderen großen Festival Lineup zu lesen war/ist. Bzw. gibt es ein paar Musiker, die ich gerne mal Backstage auf ein Bier treffen würde.

Daniel: In 10 Jahren rocken wir noch genauso beherzt jede Bühne und werden eine tolle Zeit haben! Wenn wir bis dahin von der Musik leben können wär das natürlich herrlich 🙂

Chris: Ich sehe uns auf den großen Bühnen weltweit am Touren, also ich bleibe immer schön zuversichtlich; Hauptsache ist wir machen noch Musik und es macht uns Spaß.

Zu guter Letzt: Möchtet ihr noch etwas loswerden und den Lesern sagen?

Daniel: Wir sind STONETREE und freuen uns auf euch bei unseren nächsten Gigs! Kommts vorbei, quatschts mit uns nach dem Konzert und lasst uns eine gute Zeit haben!

Vielen Dank euch und viel Erfolg, ich hoffe, man sieht und hört euch in Zukunft dann öfter!

STONETREE - Christof, Daniel & Chris

 


Band-Links:
stonetree

 

Band-Biografie (Quelle Wikipedia)
Die aus Österreich stammenden, genreübergreifenden Rocker STONETREE spielen einen rifforientierten Heavy-Rock-Infusion aus explosiver Instrumentierung, kraftvollem Gesang und erfrischender Produktion.
Gegründet im Jahr 2016 nach der Auflösung von Machine Zoo, entwickelten STONETREE einen rifforientierten Heavy-Rock-Stil mit einem Sound, der sich aus Elementen des Alternative Rock, Grunge, Stoner Rock und Prog Rock zusammensetzt. Mehr auf: www.Stonetree.at
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