The Blue Nowhere
BETWEEN THE BURIED AND ME
The Blue Nowhere
(Mathcore | Progressive Metal | Jazz)

 


Label: InsideOut Music
Format: (LP)

Release: 12.09.2025


Unglaublich, BETWEEN THE BURIED AND ME sind auch schon 25 Jahre am Lärmen und haben in dieser Zeit unglaubliche zehn Alben auf die Hörer*innenschaft losgelassen. Nachdem die Band in den letzten beiden Jahren leider eher mit dem Rausschmiss des Gitarristen Dustie Waring, nach Vergewaltigungsvorwürfen und den rechtlichen Schlagabtausch danach Schlagzeilen machte, veröffentlicht die Band nun „The Blue Nowhere“ erstmals über InsideOutMusic.

Das man bei BTBAM auf so gut wie alles gefasst sein muss, ist bekanntlich nichts Neues, dass die Platte aber mit funky Gitarre loslegt, hatte man so wohl nicht erwartet. Während Sänger und Keyboarder Tommy Rogers Stimmakrobatik in bester Mike Patton Manier vollführt, aber dabei erst bei Minute drei erstmals zu Brüllen beginnt.

„Things We Tell Ourselves In The Dark” groovt trotz, oder auch wegen der wilden Rhythmuswechsel gewaltig und stellt gleich klar, dass sich die Band auch auf ihrem aktuellen Album an keine Konventionen halten wird. Irgendwie klingt das nach einer gekonnten Mischung aus FAITH NO MORE und THE DILLINGER ESCAPE PLAN.

Auf „Absent Thereafter“ packen sie dann die Mathcore-Keule aus, die aber auch zu rocken versteht, der Song in einen Progpart kippt, der dann wieder im HC Grinder endet, aber diesen dann gekonnt mit Rock ‚n‘ Roll und satten jazzigen Bläsern entkommt. Klingt irre? Ist es auch und vorallem verdammt gut. Denn was BTBAM auf „The Blue Nowhere“ endlich (wieder) gelingt, ist ihre verrückten Songideen zu einem homogenen ganzen zu verschmelzen. Sprich, sie glänzen nicht nur mit hohen technischen Fertigkeiten, sondern mit ebenso starkem Songwriting.

Auch werden mit „Pause“ (haha) oder auch „Mirardor Uncoil“ gewusst Verschnaufpausen eingesetzt, um dann guten Gewissens elfminütige Ungetüme von Songs, wie das wahnwitzige „Psychomanteum“, oder das gleich darauffolgende „Slow Paranoia“, mit seinen malmenden Breakdowns, auf die Hörer*innen loslassen zu können. Deren gesamten Facetten, doppelte Böden und versteckten Spielerein eröffnen sich wohl erst nach etlichen Durchläufen, von der Metaebene noch ganz abgesehen. Spätestens hier gibt es wohl nur noch zwei Meinungen zu diesem Album; anstrengend und unhörbar oder verdammt ist das großartig.

Gegen Ende des Albums legt sich dann der Sturm, den BTBAM zuvor entfacht haben, der Titeltrack schafft gekonnt den Brückenschlag zwischen Pop-Rock und eingängiger Prog Nummer und im epischen abschließenden gibt es dann gar orchestrale Arrangements zu hören.

BETWEEN THE BURIED AN ME machen es den Hörer*innen auch auf „The Blue Nowhere“ nicht leicht, wobei ich persönlich die Band eigentlich noch nie so zugänglich fand wie auf dieser Scheibe. Klar, es braucht Zeit und Ausdauer, um sich auf diese komplexe Komposition einzulassen, aber man wird mit einem gewaltigen Album belohnt.

Autor*in: David Zuser

 


Tracklist „The Blue Nowhere“:
1. Things We Tell Ourselves In The Dark
2. God Terror
3. Absent Thereafter
4. Pause
5. Door #3
6. Mirador Uncoil
7. Psychomanteum
8. Slow Paranoia
9. The Blue Nowhere
10. Beautifully Human
Gesamtspielzeit: 71:00

 


Band-Links:

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The Blue Nowhere
BETWEEN THE BURIED AND ME – The Blue Nowhere
LineUp:
Tommy Giles Rogers (Vocals, Keyboards)
Paul Waggoner (Guitars)
Dan Briggs (Bass, Keyboards)
Blake Richardson (Drums)
10
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