INFALL - Far

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Seit 2015 bestehen INFALL aus Italien, und unsere Nachbarn frönen den komplexen wie chaotischen Spielweisen des Hardcore, und zwar auf einem beachtlich hohen Niveau. Wie ihr neuer Langspieler „Far“ eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Das eröffnende „Check Pulse“ wähnt einen für gut 90 Sekunden mit seinen atmosphärischen Intro in Sicherheit, bevor INFALL den Puls in die Höhe schnellen lassen, die sludgige schleppenden Riffs steigern sich dann in ein wüstes Mathcore Unwetter. Das knackige „Heritage“ offenbart dann den Einfluss von Bands wie CONVERGE oder BOTCH. Apropos Bosten, gemischt wurde das Album von einem, wenn nicht dem angesagtesten Produzenten ins Sachen harter Musik, dem schon oft erwähnten Kurt Ballou, seines Zeichens auch Gitarrist der eben schon genannten CONVERGE.

„Not Even A Scratch“ schafft es dann bei aller chaotischen Brutalität einen ordentlichen Groove aufzubauen, während das schon im Vorfeld bekannte „Triumphant March“ einen auf eine abgefahren jazzige Mathcore Achterbahnfahrt im Stile der Großmeister von THE DILLINGER ESCAPE PLAN mitnimmt.

INFALL interpretieren, ob ihrer Sludge und Post Metal Einsprengsel wie zum Beispiel in „Good Morning, Lethargy“ oder dem fast rockigen „Mistresss Of Disorder“ ihren Mathcore um einiges düsterer aber auch grooviger als gerade angesagte Bands wie THE CALLOUS DAOBOYS und dieser Umstand ist auch als weiterer Pluspunkt dieser an sich schon äußerst gelungenen Tour de Force zu vermerken.

Alles in Allem ist „Far“ eine chaotische Schönheit voller Ecken, Kanten aber auch Überraschungen, die den Hörer*innen zwar auch einiges abverlangt, aber vor allem Freunden der genannten Bands sehr viel Freude bereiten werden wird. Nach IF I DIE TODAY und WISKEY RITUAL die dritte italienische Band, die mich – im wahrsten Sinne des Wortes – umbläst in letzter Zeit.