
Agoniepositur
(Death Metal | Grindcore)
Label: FDA Records
Format: (LP)
Release: 24.10.2025
Fast genau zwei Jahre ist es erst her, dass die Linzer Grind/Death Heroen von DISTASTE ihr Blast-Gewitter namens „Der Erträger Und Das Fleisch“ auf die Menschheit losließen, da zieht man bereits mit „Agoniepositur“ nach.
Und auch dieses Werk ist ein ungestümes, brutales und intensives Werk, das zudem mit wichtigen Themen in deutscher Sprache hantiert. Aber wozu hier Zeit verlieren? Das tut DISTASTE auch nicht und zieht mit „Furunkelmann“ gleich ohne Intro oder sonstigen Umwegen los. 97 Sekunden mit durchgehenden Blastbeats, flirrenden Riffs und tiefen Vocals, die sich auch mit keifenden Parts, die das Duo Armin Schweiger und Lukas Haidinger hier wunderbar in die Welt schreit nur so an einem vorbeifliegen. Dazu gibt es etwas Groove und auch einen melodischeren Solo-Part. Und somit ist auch schon der Grundton definiert. „Apex Opressor“ klingt nicht minder angepisst und geizt auch nicht mit Blasts, aber es darf auch flott nach vorne geballert werden, während die fetten Riffs an die Stockholm-Schule gemahnen und so manch schwarzmetallischer Einschlag durchblitzt.
Mehr Death-Metal-Walze gibt es mit „Last“, das dann auch mal mehr als die durchschnittlichen zwei Minuten Gemetzel bietet. Schön angepisst darüber, was in der Welt vorgeht, macht es auch Spaß stets den Texten von Armin zu folgen – sofern man ein geschultes Death-Grind Ohr besitzt – bietet man hier genretypisch eine sehr stabile politische Haltung und nimmt sich dabei auch zu keiner Sekunde ein Blatt vor den Mund. Wer es dann doch etwas melodischer mag, bekommt mit „Endzweck Geschroepf“ seine Vollbedienung und im zeitlich etwas ausartenden Titeltrack, wagt man sich auch wieder kurz in Doom-Gefilde, was als starker Konstrast zu den kurzen Death-Grind Geschossen steht, aber da man weiß, dass die Band auch eng mit ENDONOMOS verbandelt ist, kann man erwarten, dass auch dieser Ausflug mehr als geglückt ist.
Wie schon am Vorgänger, beweisen DISTASTE einmal mehr, dass sie mehr als nur eine der vielen Bands im österreichischen Underground sind und liefern eine mehr als brutale halbe Stunde, die durch Ausflüge artverwandte Genres, guten Groove und die nötige Prise an Melodien für kurzweilig aus den Boxen ballert und Lust auf Livetaten macht.
Autor: Max Wollersberger
Tracklist „Agoniepositur“:
1. Furunkelmann
2. Apex Oppressor
3. Last
4. Rosstaeuscherei
5. Kaligula 2.0
6. Endzweck Geschroepf
7. Hand Guck In Die Luft
8. Nestbeschmutzer
9. Der Thronraeuber
10. Gottes Geschenk An Die Menschheit
11. Das Rudeltier
12. Alpinist
13. Wind Von Asphalt
14. Agoniepositur
Gesamtspielzeit: 27:05
