The surveillance of mankind will fall
Freedom Call, the cry of barren souls
Under surveillance we never will fallFreedom Call
Bei FREEDOM CALL handelt es sich um eine deutsche Formation, die sich dem melodischen Metal verschrieben hat. Ihr nun zweiter Output wurde „Crystal Empire“ betitelt und ist die logische Folge auf ihr Erstlingswerk „Stairway To Fairyland“, welches zwar durchwegs gute Songs enthielt, im Endeffekt aber doch zu wenig aus der breiten Masse an Veröffentlichungen herausstach. Mit „Crystal Empire“ könnte sich dies aber ändern. Sicher haben die vier Recken rund um Drummer Dan Zimmerman, der ja hauptberuflich bei GAMMA RAY die Stöcke schwingt, den Melodic – Sound nicht neu erfunden, ein durchaus gutes Gespür für eingängige Melodien und Sogstrukturen muß man ihnen aber auf jeden Fall attestieren. Die Stücke erinnern irgendwie an alte HELLOWEEN zu „Keeper …“ – Zeiten, nicht zuletzt aufgrund des Gesanges von Chris Bay, der auf diesem Album beste Arbeit geleistet hat, und zeitweise, besonders bei den höheren Passagen, wirklich an Michael Kiske erinnert. Aber auch die Songstrukturen weisen Parallelen zu den „Kürbisköpfen“ auf, was auf das Übermaß an Melodie sowie die schnellen Tempi zurückzuführen ist. Dabei besticht besonders die Rhythmussektion mit wie schon erwähnt Dan Zimmerman am Schlagzeug und Ilker Ersin am Baß. Die beiden legen einen soliden Teppich für den Newcomer Sascha Gerstner, der sich an der Sechssaitigen beileibe keine Blöße gibt. Die zweite Gitarre wird vom Sänger bedient, wobei sich die Frage stellt, wie er live mit der Doppelfunktion fertig werden wird.
Live wird außerdem jemand mit von der Partie sein müssen, der die zahlreichen Piano- und Keyboardparts übernimmt. Richtig gelesen, auf diesem Album werden die Saiteninstrumente meistens durch ein Keyboard unterstützt, wobei man hier wirklich von Unterstützung sprechen kann, da es nur in den passenden Momenten in den Vordergrund tritt und ansonsten dezent im Hintergrund agiert. Dadurch wird den Songs im Vergleich zu herkömmlichen Nummern aus diesem Genre ein etwas bombastisches Erscheinungsbild verliehen, was aber keinesfalls schadet, sondern zu einem gewissen Wiedererkennungswert verhilft. Als empfehlenswert für die erste Hörprobe erweisen sich das ohrwurmtaugliche „Palace“ und „Heart Of The Rainbow“, sowie die Nummer „Pharao“, welche mit einer an „New World Order“ von THE KOVENANT erinnernden Keyboardmelodie aufwartet. Grundsätzlich sind aber sämtliche Songs so konzipiert, daß sie gleich ins Ohr gehen.
Abschließend bleibt nur zu sagen, dass diese Jungs wirklich Potential besitzen. Ob es ihnen jedoch wirklich möglich sein wird, bei dieser großen Konkurrenz, besonders im eigenen Land, noch etwas vom Kuchen abzubekommen, das liegt nicht zuletzt an Euch. Ein Fehlgriff ist der Kauf von „Crystal Empire“ aber keinesfalls.
Tracklist „Crystal Empire“:
1. The King Of The Crystal Empire
2. Freedom Call
3. Rise Up
4. Farewell
5. Pharao
6. Call Of Fame
7. Heart Of The Rainbow
8. The Quest
9. Ocean
10. Palace Of Fantasy
11. The Wanderer
Gesamtspielzeit: 49:01