GRAVEWORM - Engraved In Black
GRAVEWORM
Engraved In Black
(Dark Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 2003


Metaphorisch gesprochen: Das Glockenspiel gibt bohrende Geräusche von sich – die Bohrmaschine lädt mit einem verträumten Glockenspiel zum Weiterbohren in die Wand ein. GRAVEWORM haben den Dreh draußen, Brachialität mit Melancholie zu verbinden. Ein erneuter Anlauf ist ihnen mit „Engraved In Black“ gelungen (VÖ: 23.06), dem vierten Longplayer.

Wieso die Südtiroler ihr neues Werk mit DIMMU BORGIRs „Enthrone Darkness Triumphant“ und SATYRICONs „Nemesis Divina“ vergleichen, ist nicht ganz nachzuvollziehen. Gut, GRAVEWORM haben an Härte noch um einen kleinen Tick zugelegt. Aber vom Liedaufbau und auch von den Melodie- und Harmonielinien her unterscheidet sich die Arbeit der fünf Musiker von den genannten Bands. Einzig der Bombast in Form von Keyboards lässt die Verbindung zu DIMMU BORGIR zu. Denn dieser Bombast ist und bleibt bei GRAVEWORM ein tragendes Element ihres Black Metals. Zuständig dafür ist Sabine Mair an den Tasten. Ihre verspielten Klangteppiche untermalen die gewaltige Leistung ihrer Bandkollegen, legen sich mit beflügelnden Schwingen darunter und nehmen alle restlichen musikalischen Komponenten mit auf eine Reise in die Welt der brachial-melancholischen Symbiosen. Bei der Band sind einfach Protagonisten am Werk, die sich bis ins kleinste Detail gemeinsam Gedanken über ihre Arbeit zu machen scheinen. Was dabei herauskommt, ist wirklich genial, das schafft keine andere Band so leicht. Getrieben von seinen Bandkollegen wächst Sänger Stefan Fiori immer wieder über seine Höchstleistungen hinaus. Unvorstellbar eigentlich, wie seine Stimme auch live den ständigen Wechsel von giftig-kreischend auf düster-bedrohlich verkraftet – und durchwegs schwebt der Hauch der Melancholie mit. Auch bei „Losing My Religion“, der REM-Coverversion. Zwar nicht so gut wie Maidens „Fear Of The Dark“ auf der Vorgänger-Scheibe „Scourge Of Malice“, aber dennoch hörenswert.

Bei all den Lobesworten: Eine Steigerung seit dem Vor-Vorgängeralbum „As The Angels Reach The Beauty“ ist bei GRAVEWORM nicht zu erkennen. Schon damals verstanden die Südtiroler es, ihren brachialen Klängen einen traurigen Touch zu verleihen. Dennoch stagniert deren Arbeit, wenn auch auf absolut hohem Niveau. Das Maß weiter nach oben zu schrauben mag vielleicht schwer möglich sein, aber unabdingbar.

 


Tracklist „Engraved In Black“:
1. Dreaming Into Reality
2. Legions Unleashed
3. Renaissance In Blood
4. Thorns Of Desolation
5. Abhorence
6. Losing My Religion
7. Drowned In Fear
8. Beauty Of Malice
9. Apparition Of Sorrow
Gesamtspielzeit: 53:49

 


Band-Links:

Engraved In Black Engraved In Black  Engraved In Black

 

 

 


GRAVEWORM - Scourge Of Malice
GRAVEWORM – Engraved In Black
9
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