Hydra
(Symphonic Metal)
Label: BMG
Format: (LP)
Release: 2014
Die Niederländische Band WITHIN TEMPTATION muss man wohl keinem mehr besonders vorstellen. Im Verlaufe ihres 18-jährigen Bestehens haben sie bereits mehrere Alben veröffentlicht und auch durch zahlreiche Live-Auftritte viele Fans gewinnen können. Innerhalb der Symphonic Metal Szene sind sie mittlerweile zum Fixstern geworden und nun liegt ihr neuestes Werk mit dem Titel „Hydra“ vor, von dem wir uns gleich die Deluxe Edition vorgenommen haben, die aus zwei CDs besteht und insgesamt 18 Titel enthält.
Gleich vom ersten Titel an wird man vom typischen WITHIN TEMPTATION-Sound empfangen. Bei „Dangerous“ hat sich die Sängerin Sharon den Adel Unterstützung vom ehemaligen KILLSWITCH ENGAGE Brüller Howard Jones geholt. Das Duett der beiden ist eine ziemlich flotte Nummer und die Stimmen ergänzen sich gut und ihr Gesang ist sehr druckvoll. „And We Run“ beginnt sehr schön, allerdings wird hier der Gesang von Xzibit „unterstützt“ und ab da wird es grausam – Rap und Metal passen einfach nicht zusammen. Eine schlechte Entscheidung der Band, so etwas zu einem so schönen Song dazu zu mixen, ohne wäre er wirklich gelungen gewesen. Auch bei „Paradise“ gibt es eine Gesangs-Verstärkung, allerdings von TARJA, und das klingt gleich wieder viel besser – zwei Großmeisterinnen des Symphonic Metal, das kann ja nur schön sein. „Edge Of The World“ ist so ein richtiger Kuschelsong, der fast nur von der Stimme Sharons getragen wird. Bei den nächsten Titeln geht es wieder flotter weiter. Angenehm anzuhörende Musik, aber ohne große Überraschungen. Beim letzten Titel des regulären Albums „Whole World Is Watching“ hat sie wieder männliche Gesangs-Unterstützung. Dave Pirner, der ehemalige Sänger von SOUL ASYLUM ergänzt mit seiner kratzigen Stimme den glockenhellen Gesang von Sharon, und das Ergebnis ist ein wunderbarer Song.
Auf der zweiten CD gibt es noch acht weitere Titel. Die ersten vier Tracks sind Cover-Versionen von relativ aktuellen Titeln. Der erste ist ein Cover von IMAGINE DRAGONS. „Radioactive“ wird seit Monaten im Radio immer wieder gespielt. WITHIN TEMPTATION haben den an und für sich langsamen Song in einer deutlich schnelleren Version aufgenommen. Ist dann Geschmackssache, welche Version man bevorzugt. Ähnlich flott ist es auch bei „Summertime Madness“ weiter, das im Original von LANA DEL REY ist. Bei „Let her go“ von PASSENGER ändert sich aber alles – nur mit Klavierbegleitung singt Sharon diesen Song auf wunderschöne Art und Weise. Der vierte Coversong ist von ENRIQUE IGLESIAS, heißt „Dirty Dancer“ und meiner Meinung nach besser als das Original.
Die vier weitern Titel auf der zweiten CD tragen den Zusatz „Evolution Track“. Darunter konnte ich mir am Anfang gar nichts vorstellen, aber nach dem Hineinhören wusste ich, was gemeint ist. Hier sind Teile von vier Songs von der ersten CD zusammengeschnitten worden – wohl um den Weg zum fertigen Werk zu dokumentieren. Wäre eher verzichtbar gewesen.
WITHIN TEMPTATION haben ein solides Werk abgeliefert und die Idee mit den Gastsängern hat das Album sehr belebt – abgesehen von dem Intermezzo mit Xzibit – das hat wirklich nur den Song versaut. Ich hoffe, sie halten sich in Zukunft vom Rap fern – das passt einfach nicht und ich kann mir nicht vorstellen, dass viele Fans diesen Ausflug ins fremde Metier goutieren werden.
Ansonsten werden ihre Fans viel Freude mit dem neuen Werk haben – sie haben damit ihren Status innerhalb der Symphonic Metal Szene bestätigt.
Tracklist „Hydra“:
1. Let Us Burn
2. Dangerous (feat. Howard Jones)
3. And We Run (feat. Xzibit)
4. Paradise (What About Us?) (feat. Tarja)
5. Edge Of The World
6. Silver Moonlight
7. Covered By Roses
8. Dog Days
9. Tell Me Why
10. Whole World Is Watching (feat. Dave Pirner)
11. Radioactive
12. Summertime Sadness
13. Let Her Go
14. Dirty Dancer
15. And We Run (Evolution Track)
16. Silver Moonlight (Evolution Track)
17. Covered by Roses (Evolution Track)
18. Tell Me Why (Evolution Track)
Gesamtspielzeit: 54:08