Zum 25-jährigen Jubiläum ließ sich die portugiesische Dark Metal Band MOONSPELL etwas ganz Besonderes einfallen, und produzierte nicht nur ein neues Album, sondern auch ein spezielles Stück Musik mit historischem Hintergrund.
„1755“ ist die Vertonung des titelgebenden Schreckensjahres, als am 1. November ein Erdbeben zusammen mit einem Großbrand und einem Tsunami die portugiesische Hauptstadt Lissabon fast vollständig zerstörte. Bis zu 100.000 Todesopfer waren zu beklagen, was sich MOONSPELL zum Anlass nahm dieses markanteste Ereignis in der Geschichte Portugals musikalisch aufzuarbeiten, und ist auch in der Landessprache Portugiesisch verfasst.
Klavierklänge die nach und nach von symphonischen Tönen ergänzt werden, sowie hymnischer Gesang öffnen das Tor in eine Geschichtsstunde der besonderen Art. Wie von MOONSPELL gewohnt beherrschen eine dichte Atmosphäre und viel Mystik das Geschehen, und der manchmal kraftvolle und dann wieder verhaltene Gesang von Vocalist Fernando Ribeiro sorgt für ein betont düsteres Flair. Beim Titeltrack „1755“ zeigt man sich von der härteren Seite, aber durch Backgroundchor und symphonische Klangergänzungen entsteht daraus ein wahres Epos! Auch die nachfolgenden Titel sind ähnlich gestaltet, und ab und zu weben die Herren auch ein paar Klänge aus dem traditionellen portugiesischen Musikschaffen, die als Brückenschlag zum historischen Thema fungieren, ein. Dies fällt besonders bei „Ruinas“ sehr stark auf, was diesem Track besonderen Charme verleiht.
MOONSPELL liefern mit „1755“ wirklich ein geniales Stück Musik ab, denn die musikalische Auseinandersetzung mit der Geschichte Lissabons kann auf jeden Fall als gelungen bezeichnet werden. Die oft vorkommenden Begleitchöre und der Einsatz von symphonischen Elementen, zu den meist sehr heftigen Riffs und Fernandos kräftiger Stimme, erzeugen eine extrem dichte Atmosphäre, der man sich kaum entziehen kann.
Tracklist „1755“:
1. Em Nome Do Medo
2. 1755
3. In Tremor Die
4. Desastre
5. Abanão
6. Evento
7. 1 De Novembro
8. Ruínas
9. Todos Os Santos
10. Lanterna Dos Afogados (OS PARALAMAS DO SUCESSO)
Gesamtspielzeit: 48:22
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