DESTRAGE - The Chosen One
DESTRAGE
The Chosen One
(Mathcore | Djent)

 


Label: Metal Blade
Format: (LP)

Release: 2019


Wie zu erwarten, gibt es von den italenischen Freaks DESTRAGE wieder das Unerwartete, denn auch auf „The Chosen One“ regiert das geordnete Djent-Chaos á la THE DILLINGER ESCAPE PLAN, wobei dieser Vergleich doch irgendwie hinkt, da die Südländer doch ganz andere Abzweigungen nehmen als die großen Amerikaner.

Aufmerksam wurde ich auf die Truppe durch das schräge Album „Are You Kidding Me? No!“, bei dem der Mathcore-Mix aus Härte, Gefühl und wahnwitzigen Ideen einfach perfekt passte. Der Nachfolger „A Means To No End“ konnte mich dann nicht ganz so überzeugen, da man irgendwie etwas zu lasch ans Werk ging und der große Aha-Effekt ausblieb. So war ich gespannt, ob die Band nun mit „The Chosen One“ wieder zulegen kann.

Und ja! Das können sie. Wieder fokussierter, kreativer und auch stellenweise heftiger als noch am Vorgänger ballern sich die Jungs durch ihre abgefahrenen Kompositionen, die mit starken Djent-Riffs, eingängigen Melodien und abwechslungsreichen Gesang punkten können. Klar, dauert es da ein paar Durchläufe, um die Hitkandidaten zu finden, doch gerade „Hey, Stranger!“ oder das gefühlvoll startende „Rage, My Alibi“ gefallen schon ziemlich früh, aber auch der Rest kann sich – mal mehr, mal weniger – entwickeln und jeder Track hat seinen ganz eigenen Charme, ohne komplett aus dem ganz eigenen Sound von DESTRAGE auszubrechen.

In jeden Song hier einzeln einzutauchen, würde den Rahmen sprengen, deshalb erwähne ich nun einfach den längsten Song, der auch gleichzeitig der Abschlusstrack ist. Ruhig mit dezentem Gitarrengezupfe und einlullendem Gesang von Paolo Colavolpe startet man zunächst, steigert den Song aber immer mehr zu einem intensiven Erlebnis, das aber verhältnismäßig straighte Riffs, die eher in Richtung Postcore á la CELESTE schielen, eskaliert aber im Mittelteil dann aber immer wieder, lässt aber auch genug Melodien einfließen, bevor man einen Ambient-Teil einbindet und dann wieder in die Vollen geht.

DESTRAGE liefern ein rundum gelungenes Stück Mathcore Album, das Fans des djentigen mit Hang zu Melodien und einer Prise Pop auf jeden Fall ansprechen sollte. Reinhören lohnt sich für Genrefans aber so oder so.

 

 


Tracklist „The Chosen One“:
1. The Chosen One
2. About That
3. Hey, Stranger!
4. At The Cost Of Pleasure
5. Mr. Bugman
6. Rage, My Alibi
7. Headache And Crumbs
8. The Gifted One
Gesamtspielzeit: 37:30

 


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7.5
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