Back On Earth
(Heavy Metal)
Label: Frontiers Music s.r.l
Format: (LP) | (Re-Release)
Re-Release: 2014 | 2023
And shedding tears while it’s raining
There is nothing to lose,
‘Cause I was the one to choose”
Bei „Hail To The Heroes“ aus dem Vorjahr war ich noch etwas zwiegespalten. Gefiel mir die erste Hälfte der Songs ausgesprochen gut, so konnte ich mit der zweiten Hälfte, aufgrund ihres etwas anderen Stils, nicht gleich warm werden. Dieses Problem stellte sich bei „Back To Earth“ gar nicht. Die Mischkulanz aus SKID ROW, GUNS N´ROSES, AEROSMITH, WHITESNAKE, DOKKEN und was weiß ich noch alles, schlägt schon beim ersten Durchlauf ein wie eine Bombe.
Aber Moment, was muss ich im Beipackzettel des Labels lesen: „Back To Earth“ ist das Debütalbum von GIRISH AND THE CHRONICLES, das bereits 2014 erschienen ist. Die Band war aber scheinbar mit dem Endprodukt bis heute nicht wirklich glücklich und spielte, gemäß dem Motto und einer Textzeile aus ihrem Song „Loaded“: „Es gibt nichts zu beklagen….weil ich derjenige war, der die Entscheidungen getroffen hat“, das Album kurzerhand komplett neu ein. Also keine Remixes der alten Songs, oder digitale Aufbereitung, sondern alle Mann ins Studio, um die Veränderungen Vorort neu aufzunehmen. So wurden gesangliche oder musikalische Veränderung, die bei Live-Performances schon Einzug gehalten haben, in der Neuauflage bedacht. Vor allem der Sound wurde immens aufpoliert.
Es ist unwahrscheinlich mit welcher Power das Gitarrenriff von „Shot By The Cupid, Touched By The Devil“ neue Windungen in den Gehörgang fräst und jedes Konzert, dass mit „Ride To Hell“ und dem jetzt vorhandenen treibenden Sound eröffnet wird, ist von der ersten Sekunde „a gmahte Wiesn“ für GTAC. Girishs Stimme ist bei jedem Song auf dem Punkt und transportiert jede Menge Kraft und Spielfreude rüber, wie man sie von den Anfangstagen eines Sebastian Bach oder Axl W. Rose kannte. Das Debüt der Inder aus Bangalore beinhaltet für jeden etwas. Vom WHITESNAKE Gedächtnis-Riff („Hey You“) über einen verdächtig nach BON JOVI klingenden Refrain („I Wanna Get That Lovin’ Again“), bis hin zu zwei Balladen („Yesteryears“& „Smile Little Child“), die man auf einer 80er LP der Bands DOKKEN, GREAT WHITE oder WINGER eher vermutet hätte.
Auch die schon erwähnte Ähnlichkeit zu anderen Bands, wird in der neuen Version von „Back To Earth“ noch mehr „erhörbar“, als je zuvor. „Born With A Big Attitude“ hätte GUNS N´ROSES in ihren Glanzzeiten nicht besser rüberbringen können und AEROSMITH haben nicht nur selbst einen Song namens „Angel“ (auf „Permanent Vacation“ (1987) zu finden), sondern auch dieser gleichnamige Track, wäre Tyler und seinen Mannen als Teil 2 gut zu Gesicht gestanden.
Das Album macht ziemlich Spaß und die Neuüberarbeitung war jede Mühe wert.
Normalerweise werden ja für Re-Releases keine Punkte vergeben, aber dadurch, dass das Album komplett neu eingespielt wurde und mir das Original „Back To Earth“ bis dato unbekannt war, bin ich so frei und vergebe eine Wertung für dieses Prachtstück. Meine erste 10 im Jahr 2023!
Tracklist „Back On Earth“:
1. Ride To Hell
2. Loaded
3. Born With A Big Attitude
4. Shot By The Cupid, Touched By The Devil
5. Angel
6. I Wanna Get That Lovin’ Again
7. Hey You
8. Yesteryears
9. Smile Little Child
10. The Revolving Barrel
11. Golden Crown
12. End Of Civilization
Gesamtspielzeit: 63:44
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