
Pure Light
(Mathcore | Post-Hardcore)
Label: 3DOT Recordings
Format: (LP)
Release: 31.1o.2025
WILTWITHER macht es einem auf „Pure Light“ nicht allzu schwer dem Konzept des Albums zu folgen. Gibt es doch mit Act I ein gesprochenes Intro, das die Ausgangslage der dystopischen Sci-Fi Story, die sich wie ein Faden durch „Pure Light“ zieht, erklärt und in den Tracks „Act II“ und „Act III“ weitererzählt wird.
Aber nun zum musikalischen Inhalt; „New Pain“ legt dann ungestüm los wie THE DILLINGER ESCAPE PLAN, wobei diese musikalische Parallele wohl durch die Ähnlichkeit der Vocals zu Greg Puciato noch weiter verstärkt wird. Und in dieser Mathcore-Tonlage geht es dann auch in „Front Door Phobia“ munter weiter, für die man sich Andrew Herman, seines Zeichens Brüllwürfel von JOHNNY BOOTH als Verstärkung ins Boot holt.
„Worst Case Scenario“ nimmt dann fürs erste ein wenig Tempo raus und glänzt mit einem clean gesungen Chorus der wie ein Ruhepol im dargebotenen Chaos wirkt, dann aber in Stimmengewirr, schrägen Saxophontönen und Geräuschkulisse endet, wohl als Überleitung zum weiteren Storytelling, überambitioniert. Dies und die doch längeren Unterbrechungen der schon erwähnten Spoken Word Interludes, offenbart aber auch ein Problem der Platte, denn der ansonsten wütende wie chaotisch groovende Flow der Platte, wird dadurch je unterbrochen und nervt bei den weiteren Durchläufen gar ein wenig.
Konzeptalbum in allen Ehren, aber hier wäre weniger mehr gewesen. Sprechen doch Songs wie „Can I Live In This Moment Forever” oder “Obsolete”, das mit seinen elektronischen Industrialversatzstücken in Richtung der mächtigen CODE ORANGE schielt, ohnehin für sich.
Denn WILTWITHER beweisen erst recht für ein Debüt an sich ein gutes Händchen fürs Songwriting und lassen ihren komplexen Sound doch sehr homogen klingen, wie vorallem das facettenreiche „Sink Until You Reach The Bottom“ mit der tollen Gesangslinie von Bassistin Anna Harper. Und auch der abschließende fast versöhnlich klingende Titeltrack zeigt eine Liebe zur Melodie sowie absolut keine Furcht vor Pathos und großen Gesten und das steht WILTWITHER durchaus gut zu Gesicht.
„Pure Light” von WILTWITHER hört man nicht unbedingt an, dass es sich um ein Debütalbum handelt und auch wenn es ob der bremsenden Interludes Abzüge in den Haltungsnoten gibt, machen die fünf Musiker*innen dies mit wirklich großartigen Songs wieder wett.
Autor*in: David Zuser
Tracklist „Pure Light“:
1. Act I
2. New Pain
3. Front Door Phobia
4. Worst Case Scenario
5. Act II
6. Can I Live In This Moment Forever
7. Wiltwither 2
8. Black Pearl
9. Act III
10. Obsolete
11. Sink Until You Reach The Bottom
12. Pure Light
Gesamtspielzeit: 30:45
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