SIRENIA - An Elixir For Existence

---

Was Morten Veland anfasst, hat Hand und Fuß. Führte er seine ehemalige Band TRISTANIA mit Alben wie „Widow’s Weeds“ und dem Geniestreich „Beyond The Veil“ auf den Gothic Metal-Olymp, so resultierte sein Ausstieg 2001 in zweierlei: Zum einen verloren TRISTANIA klar an Qualität, zum anderen rief er seine neue Band SIRENIA ins Leben, mit der er nun schon auf dem zweiten Album fortsetzt, was er damals mit TRISTANIA anfing und was deren Klasse ausmachte.

„An Elixir For Existence“ kann man am besten mit „Beyond the Veil“ vergleichen – bombastischer Gothic Metal mit Chören, symphonischen Arrangements und dem Wechselgesang von weiblichem Sopran und männlichen Böslingsvocals. Die neue CD hat einige Elektroelemente eingebaut, die meist als Songintro fungieren. Als Sängerin steht Henriette Bordvik hinter dem Mikrophon, deren Stimme sowohl vom Können als auch vom Ausdruck her Vibeke Stene von TRISTANIA in nichts nachsteht. So kreieren SIRENIA mit den weiblichen Vocals (mal kraftvoller, mal zerbrechlich-melancholisch), Geflüster, männlichem Gegrunze und dem männlichem Chor ein facettenreiches Ausdrucksspektrum. Mitreißend, gewaltig, bombastisch, einfühlsam, wehmütig oder einfach nur schön, als dies sind Attribute, die man „An Elixir For Existence“ zuschreiben kann. Die Musik gewinnt zusätzlich durch Pete Johansens Violine, dessen Können auch von den Kollegen THE SINS OF THY BELOVED eingesetzt wird, an Qualität.

Als einzige Kritikpunkte will ich anführen, dass die Produktion vor allem von den Gitarren her zu poppig klingt, was sich negativ auf den Druck auswirkt und Morten Velands 08/15-Schema mit sehr ähnlichen Arrangements und Breaks, das sich von TRISTANIAs „Beyond The Veil“ bis hin zum mittlerweile zweiten SIRENIA-Album „An Elixir For Existence“ durchzieht. Aber ansonsten wurde ein grandioses Gothic Metal-Album abgeliefert, das Fans dieses Genres auf jeden Fall antesten sollten!