Da die letzten U.D.O. Alben eigentlich keine wirklichen Überraschungen boten ging ich ohne all zu großen Erwartungen an das neue Album heran und erwartete den gewohnten, gut gemachten Teutonenstahl der letzten Jahre, bei dem man eigentlich nur über die kalte, fast schon klinische Produktion meckern konnte.
Doch gleich der Einsteiger „Speeder“ zeigt, dass der Altmeister des deutschen Stahls die Fans immer noch zu überraschen vermag. Hier gehts derartig old-schoolig zur Sache, dass es eine Freude ist und man wird stark an U.D.O.’s Debutalbum „Animal House“ erinnert. Keine Spur mehr von dem kalten Sound der letzten Alben. „Decadent“ klingt erdig und warm wie in der guten, alten Zeit und auch vom Songwriting her orientiert man sich wieder eher am Debütalbum, aber auch ACCEPT anleihen vernimmt man wieder vermehrt, was vor allem an der Gitarrenarbeit liegt.
Vor allem die schnelleren Titel wie das genannte „Speeder“, „Decadent“, „Under Your Skin“ und „Rebels Of The Night“ erinnern stark an selige ACCEPT Zeiten und immer wieder muss man unwillkürlich an „Russian Roulette“ denken. Aber auch die langsameren Songs fügen sich nahtlos in die musikalische Zeitreise ein. „Mystery“, „Pain“ und „Breathless“ klingen zwar deutlich mehr nach frühen U.D.O. Soloalben, können eine leichte ACCEPT Schlagseite aber nicht verbergen.
Alles in Allem hat es Herr Dirkschneider mit dem 15. Album geschafft ein wirklich tolles Old-School Album auf den Markt zu werfen das alle Fans mehr als nur zufriedenstellen wird, egal ob man mehr der ACCEPT Fan ist oder eher die Soloalben bevorzugt. Muss man als Metalfan einfach haben, schon allein deshalb weil es eine59n wieder um Jahre zurückversetzt, in die (gute) alte Metalwelt.
Tracklist „Decadent“:
1. Speeder
2. Decadent
3. House Of Fake
4. Mystery
5. Pain
6. Secrets In Paradise
7. Meaning Of Life
8. Breathless
9. Under Your Skin
10. Untouchable
11. Rebels Of The Night
12. Words In Flame
Gesamtspielzeit: 59:27
