Als die erste Auskopplung „Let‘s Go“ im Internet auftauchte, dachte ich mir, es handelt sich um einen schlechten Scherz. Die Mischung aus Nummern wie“ Let‘s Get Rocked“ und „Pour Some Sugar On Me“ mit einem Gesang, den ich eher ONE DIRECTION oder den BACKSTREET BOYS zugeordnet hätte, konnte in keinster Weise der Ernst der Band sein, es musste sich um einen Fake handeln. Weit gefehlt: Das Machwerk trat auch als offizieller erster Track der neuen DEF LEPPARD Scheibe in Erscheinung. Und ganz ehrlich, das Schlimmste wirklich daran ist, dass es noch der beste Song des neuen Albums ist.
Die nächste Watschn kommt in Form von „Dangerous“ daher und glaubt man, sie bekommen sich angesichts des Riffs von „Man Enough“ doch vielleicht noch ein, erhält man die verkehrte Hand mit „We Belong“ sofort ins Gesicht, nur um zu wissen, dass die Frechheit noch eine größere wird und nicht so schnell eine Ende nimmt. „Sea Of Love“ ist ein weiterer unerträglicher Beitrag zu diesem Schund und ich glaube TEARS FOR FEARS haben eine härtere Nummer mit gleichem Titel schon mal herausgebracht.
Was ist aus der NWOBHM-Legende geworden, die uns Klassiker wie „Rock Of Ages“, „Rock Brigade“ und dergleichen beschert hat? Eine Popband die in jeder zweite Nummer genug „Ah-Ahs“ und „Oh Ohs“ in den Texten unterbringen konnte, um seicht wie ein Babyfurz zu klingen. Und ich habe sie zu Pfingsten noch live erlebt und mir gedacht, die haben es immer noch drauf.
Das neue Album straft sie Lügen und ist nicht mal gut dafür, für die kleine Schwester unterm Christbaum zu liegen. Da muss man sich am Heiligen Abend schämen, solche Geschenke gemacht zu haben und es könnte sein, dass man eine CD an den Kopf geknallt bekommt. Ich bin auch schon gespannt über die bei den nächsten Live-Auftritten Synchrontänze von Joe Elliot und seinen Mannen. Sicher choreographiert von Detlef D. Soost.
Tracklist „Def Leppard“:
1. Let’s Go
2. Dangerous
3. Man Enough
4. We Belong
5. Invincible
6. Sea Of Love
7. Energized
8. All Time High
9. Battle Of My Own
10. Broken ’n’ Brokenhearted
11. Forever Young
12. Last Dance
13. Wings Of An Angel
14. Blind Faith
Gesamtspielzeit:
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