DREAMTALE - Everlasting Flame
DREAMTALE
Everlasting Flame
(Power Metal)

 


Label: DIY
Format: (LP)

Release: 01.04.2022


Die Herren (und mittlerweile Dame) von DREAMTALE wurden bereits 1999 in Finnland gegründet und sollten eigentlich schon seit frühen Tagen in einem Atemzug mit nordischen Power Metal Größen wie SONATA ARCTICA, STRATOVARIUS oder NIGHTWISH genannt werden, was deren grandiosen Outputs wie „Beyond Reality“ (2002) oder „Ocean’s Heart“ (2003) durchaus schon früh bewiesen haben. Doch Bandboss und Gitarrist Rami Keränen, der am Debüt noch selber das Mikro schwang, hatte nicht immer Glück mit seiner LineUp l und auch Sänger Wahl. So liest sich das ehemalige LineUp bereits wie ein kleines, finnisches Telefonbüchlein und beinhaltet gleich fünf ehemalige Fronter, wenn man ihn selbest hinzurechnet.

Und auch dieses Mal wurde kräftig umgerührt, denn nicht nur Sänger Erkki Seppänen, der es ganze zwölf Jahre bei DREAMTALE ausgehalten hatte, musste ausgetauscht werden, da Rami mit Keyboarder Akseli Kaasalainen plötzlich allein dastand. Doch Ersatz wurde bald gefunden und an der Front stehen nun zum ersten Mal gleich zwei Vokalisten in Form von Jarno Vitri (MAD HATTER’S DEN), der eigentlich stimmlich zu seinem Vorgänger kaum Unterschiede erkennen lässt sowie Nitte Valo, die einst BATTLE BEAST zu Ruhm führte und auch ein Album für BURNING POINT einsang.

So viel zu den Fakten, doch was erwartet uns nach mehr als 6-jähriger Pause seit „Seventhian“ (2016)? Ein verdammt starkes und konkurrenzfähiges Album in der Schnittmenge der genannten Bands, aber auch ganz eigenem Vibe, den DREAMTALE schon seit Anbeginn mitbrachten. So startet man oppulent, energisch, hymnisch und eingängig in „King Of Kings“, das mit leichtem Folk-Einschlag auch etwas an ENSIFERUM erinnert und gleich zeigt, dass NItte und Jarno wunderbar harmonieren und sich die Vocals nur so zuwerfen, ehe der Refrain in Richtung 90s Metal mit wunderbarem Sing-a-long glänzt. Starke Riffs, drückende Rhythmen und geniale Melodien vom Keyboard runden den Hit gekonnt ab. Bei „Blood Of The Morning Star“ dachte ich ob dem Pfeifen und der düsteren Atmosphäre zu Beginn, Spotify spuckt mir jetzt einen SABATON Song aus, doch schnell kommen wieder typische Trademarks, coole Vocallines und galoppierende Rhythmen. Auch der Track geht wunderbar ins Ohr und auch hier möchte man bald mitsingen. Verträumter und somit eher Richtung NIGHTWISH, was auch an den vorangig weiblich gehaltenen Vocals liegt, tendiert dann „Last Goodbyes“, aber auch das bombastischer gehaltene „Ghostride“ erinnert an die Symphonic Metal Kollegen mit düsteren Riffs und leicht folkigem Chorus.

Man merkt schon, dass DREAMTALE die 2-Sänger Karte gekonnt ausspielen und ihre sowieso schon immer recht groß geschrieben Abwechslung nochmal fördern konnten, ohne die eigenen Trademarks jemals außer Acht zu lassen. So kommen beim flotten und modernen „Immortal Souls“ etwas ausgefallenere Keyboard-Sounds, die an frühe Alben der Truppe erinnern, zum Einsatz, „No Shadow Goes To Far“ klingt von den Melodien her nach SONATA ARCTICA, wie wir es uns eigentlich seit 15 Jahren zurückwünschen und auch der Happy Metal Banger „Summer Rose“ macht sofort Spaß. Dafür gibt „The Glory“ richtig schöne Schub und lässt die Doublebass nur so ballern und zitieren im Refrain gekonnt STRATOVARIUS. Mit „Eye For An Eye“ haben sich die Finnen dann ihren ganz Fight-Song geschaffen, der zu Beginn irgendwie an „Eye Of The Tiger“ aber auch „We Will Rock You Erinnert“, wohingegen der Chorus dann in Richtung GAMMA RAY’s „Somewhere Out In Space“ tendiert. Aber bei alal den Referenzen, will ich nochmal betonen, dass DREAMTALE alles gekonnt und sympathisch in ihren ganz eigenen Sound verpacken und weiterhin als unterschätztes Highlight in Finnland schlummern.

Doch dem nicht genug, das umfangreiche Album bringt den Klassiker „Lady Dragon“ vom 2009er Album „Phoenix“ als Ballade zurück sowie eine überarbeitete Version der Vorabsingle „Sleeping Beauty“ mit der das neue LineUp bereits 2019 vorgestellt wurde. Neben dem weiteren UpTempo Banger „Silent Scream“ toben sich die Finnen dann zusätzlich im KORPIKLAANI-artigen „Tanhupullo“ samt finnischen Lyrics aus und bieten mit „Pirate’s Lullaby“ noch als Finale eine kleine, aber feine maritime Nummer.

Lange Rede, kurzer Sinn: DREAMTALE sind zurück und stärker denn je. Bleibt nur zu hoffen, dass „Everlasting Flame“ nun die absolut verdiente Anerkennung einbringt!

 

 


Tracklist „Everlasting Flame“:
1. King of Kings
2. Blood of the Morning Star
3. Last Goodbyes
4. Ghostride
5. Immortal Soul
6. No Shadow Goes Too Far
7. Summer Rose
8. The Glory
9. Eye for an Eye
10. Lady Dragon
11. Silent Scream
12. Tanhupullo
13. Sleeping Beauty
14. Pirates‘ Lullaby
Gesamtspielzeit: 60:36


www.dreamtale.org

 

DREAMTALE - Everlasting Flame
DREAMTALE – Everlasting Flame
LineUp:
Jarno Vitri (Vocals)
Nite Vallo (Vocals)
Rami Keränen (Guitars)
Zsolt Szilágyi (Guitars)
Mikko Hepo-Oja (Bass)
Arto Pitkänen (Drums)
9
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