JOURNEY - Freedom
JOURNEY
Freedom
(AOR | Melodic Rock)

 


Label: Frontiers Records
Format: (LP)

Release: 08.07.2022


Elf Jahre nach “Eclipse” bringt die wohl bekannteste und wahrscheinlich größte AOR Band JOURNEY ihr neues Album „Freedom“ heraus. Die Erwartungen sind natürlich bei einer solchen Band hoch und viele Kollegen sind nach so einer langen Zeit mit ihren Werken kläglich gescheitert. Dass dieses bei JOURNEY wohl nicht der Fall sein wird war auch schon bei der Singleauskopplung „You Got The Best Of Me“ zu hören, obwohl ich die Nummer nicht auf Anhieb als besonders großartig empfunden habe. Auch nach einigen weiteren Durchläufen, bleibt mir „Da wäre etwas mehr drinnen gewesen“ im Kopf haften.

Dieser Gedanke geht aber auch nach Anhörung des Gesamtwerkes nicht wirklich weg. Die typischen Hooklines und Harmonien sind natürlich ständig präsent und Arnel Pineda ist nach wie vor der beste Ersatz für Steve Perry aber der Opener „Together we Run“ hat nicht die Qualitäten und die Ohrwurmqualitäten wie „City of Hope“ des Vorgängeralbums.“Don’t Give Up on Us“ erinnert im Anfang sehr stark an den eigenen Hit „Seperate Ways“, der gerade auch in der vierten Staffel von „Stranger Things“ als  Bryce Miller and Alloy Tracks’ Remix zu hören ist. Aber auch nur am Anfang, dann plätschert er bis zum Ende dahin.

Richtig stark ist die Band aber bei den Balladen wie zB. „Still Believe in Love“ oder „After Glow“. Bei letzteren singt Deen Castronovo die Lead Vocals. Zu Deen sei noch zu sagen, dass er mittlerweile hinter dem Schlagzeug bei JOURNEY sitzt und nicht Narada Michael Walden, der auf diesem Album seinen Einstand bekannt gab. Er ist bereits wieder raus aus der Band, genau wie Bass-Urgestein Randy Jackson. Castronovo ist auch bekannt dafür, dass er bei der Supergroup REVOLUTION SAINTS die Felle bearbeitet und dort auch singt. Daran liegt es wohl auch, dass mich die Ballade „Live To Love Again“ sehr stark an „I would Change A Thing“ von den heiligen Revoluzzern erinnert, obwohl Pineda hier wie gewohnt das Mikro in der Hand hält.

Songs wie „Let it Rain“ oder „Holdin On“ will ich eigentlich von JOURNEY nicht hören. Irgendwie passen die beiden Null in ihr Programm. “All Day and All Night“ würde besser auf eine INXS Scheibe passen.

Mit „Don’t Go“,  „United We Stand“ und „ Life Rolls On“  geht’s dann wieder erheblich gewohnter zur Sache. Alle drei Songs nützen bekannte Pfade der AOR Rocker.  Mit der Ballade „Beautiful As You Are“ setzen JOURNEY dann noch ein gefühlvolles Zeichen ans Ende. Angeblich wurde diese Nummer von 17 auf 7 Minuten gekürzt. Man hätte hier vielleicht ein, zwei unnütze Nummern, für die Gesamtlänge opfern sollen.

Wie schon gesagt, im Großen und Ganzen ist „Freedom“ gut gelungen, aber für elf Jahre hätte ich mir wirklich mehr erwartet von Neal Schon und Co. Mittlerweile gibt es ja genügend andere Bands aus diesem Genre, die immer wieder zeigen wie es geht und wie man den Melodic Rock zelebriert.

Dennoch sind und bleiben JOURNEY die Könige des melodischen Stadienrocks. Das wird keiner bestreiten und vom Thron wird sie auch so schnell keiner runterstoßen. Dafür haben sie zu viel in ihrer Karriere geleistet.


Tracklist „Freedom“:
1. Together We Run
2. Don’t Give Up On Us
3. Still Believe In Love
4. You Got The Best Of Me
5. Live To Love Again
6. The Way We Used To Be
7. Come Away With Me
8. After Glow
9. Let It Rain
10. Holdin On
11. All Day And All Night
12. Don’t Go
13. United We Stand
14. Life Rolls On
15. Beautiful As You Are
Gesamtspielzeit: 73:04


JOURNEY - Freedom JOURNEY - Freedom

 

JOURNEY - Escape From Evolution
JOURNEY – Freedom
Aktuelles Line Up
Neal Schon – Guitars, Keyboards & Background Vocals
Jonathan Cain – Keyboards & Background Vocals
Jason Deralta – Background Vocals
Arnel Pineda –Lead Vocals
Deen Castronovo - Lead Vocals on “After Glow”
Randy Jackson - Bass, Background Vocals
Narada Michael Walden – Drums & Background Vocal
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