Irgendwie ein schöner Ansatz von EMPRESS; denn die Symphonic Metaller sehen sich nicht größenwahnsinnig als Nachfolge oder Konkurrenz zu NIGHTWISH und WITHIN TEMPTATION, sondern als Verstärkung. Nicht, dass es mit EPICA, VISIONS OF ATLANTIS, DELAIN oder EDENBRIDGE nicht genug derart gibt, doch die Truppe, die überraschenderweise aus dem US-Staat Pennsylvania kommt, hat durchaus das Potential in den oberen Ligen mitzuspielen.
Beweis dafür ist das überaus reife und verspielte Debüt „Fateweaver“, das zu keiner Sekunde erkennen lässt, dass wir es hier mit Newcomern zu tun haben. Mit melodieverliebten, leicht bombastischen Songs, die aber auch den Härtegrad auf einem guten Level halten, überzeugen die Amis auf Anhieb und bringen mit Barbara Blackthorne auch eine Sängerin mit, die all dem mühelos gewachsen ist und sowohl in tiefen als auch den hohen TARJA-artigen Regionen zu überzeugen weiß. Wirklich Neues liefern die Herren und ihre Fronterin zwar nicht, doch egal ob maritim angehauchter Bombast, wie er im Genre mittlerweile fast schon Standard ist, folkige Momente, ruhige Gothic-Parts oder opulente Orchestration, die Truppe hat alles fest im Griff und kann sich jetzt schon mühelos mit den genannten Bands in einem Satz erwähnen lassen. Dazu gibt es auch immer wieder sehr heavy Parts, sowie ein paar eingestreute Growls, bei denen ich nicht weiß, ob sie von einem der Herren oder Barbara selbst kommen, der Tonlage nach aber eher ersteres. Damit hat man nun aber wirklich jedes Klischee des Genres abgefrühstückt. Um jedoch den Bekanntheitsgrad der zuvor Genannten zu erreichen, bedarf es noch einiges an Tourarbeit in Europa und den einen oder anderen Überhit mit Charakter wie „Nemo“ oder „Faster“, die es auf „Fateweaver“ bisher nur im Ansatz zu finden gibt, aber da bin ich guter Dinge, dass da noch einiges kommen wird.
Kurzum: Wer auf die genannten Truppen steht, wird auch mit EMPRESS seine Freude haben und braucht hier auch keine Abstriche zu erwarten, denn Songwriting, Produktion von niemand geringerem als Dan Swanö (HEAVEN SHALL BURN, HYPOCRISY, BLOODBATH uvm.) und der wichtige Knackpunkt – der Gesang – sind hier auf höchstem Level.
Tracklist „Fateweaver“:
1. Legion
2. Beyond The Sleep
3. Chimera
4. The Fall Of Kingdoms
5. Black Arcana
6. Monarch
7. Into The Grey
8. Immortelle
9. Eventide
Gesamtspielzeit: –