DRAGONFORCE kenne ich schon seit 2000, als ich bei Mp3.com auf die Seite der Engländer stieß. Damals spielten sie noch unter dem Namen DRAGONHEART, veröffentlichten ihr Demo „Valley Of The Damned“, das 2003 als reguläres Album mit besserem Sound und unter dem neuen Namen DRAGONFORCE herauskam. Wer die Londoner weder unter altem noch neuen Namen kennt, dem ist vielleicht trotzdem Leadgitarrist Herman Li, ein Chinese, ein Begriff, den man nämlich auf diversen Metal- und Langhaarseiten bewundern kann.
Herman Li fällt aber nicht nur durch seine Haarpracht auf, sondern auch sein Spiel. Schon auf dem Demo konnte die Band mit superschnellen Twin-Gitarrenattacken punkten, ein Solo hier, ein Solo da, Tapping bis zum Abwinken und blitzschnelles Saitenhexen zeichnete und zeichnet DRAGONFORCE aus. Nun legt die Band aber noch eines drauf, das Herz des Drachen wurde zu einer Force, was man merklich hört. Hätte ich eine reine Power Metal-Scheibe erwartet, so bricht eine druckvolle Produktion über mich herein, die zwar dem Power Metal zuzuordnen ist, aber die ziemlich thrashig aus den Boxen dröhnt und sogar ab und zu vor Blast Beats nicht zurückschreckt. Wenn sich aufgrund der Beschreibung ein Thrash- oder Deathmetalfan für die Band interessiert, dem sei davon gleich abgeraten, weil das Riffing halt doch sehr happy klingt und der Sänger für jeden, der nicht Power Metalgesang mag, ein Dorn im Ohr ist. Zwar bleibt Sänger ZP meist brav in angenehmen Tonlagen, aber stellenweise fliegt er doch zu Höhen hinauf, die für meine Ohren nicht gerade angenehm zu vernehmen sind.
DRAGONFORCE warten mit druckvollem Power Metal auf, der ordentlich knallt, dessen Riffing überzeugt, von Keyboards untermalt. Die Produktion überzeugt ebenfalls, aber was leider verglichen mit dem Demo „Valley Of The Damned“ stört, ist, dass die Songs halt ziemlich gleich aufgebaut sind. Die Songs, die ich 2000 kannte, findet man von den Strukturen, den Gesangslinien auf „Sonic Firestorm“ zu ähnlich wieder, sodass guter Power Metal nur neu aufgewärmt wurde. Aufgrund fehlender Weiterentwicklung und nicht wirklich innovativem Zugang bleiben für eine an sich gute Scheibe „nur“ mehr 7.5 Punkte.
Tracklist „Sonic Firestorm“:
1. My Spirit Will Go On
2. Fury Of The Storm
3. Fields Of Despair
4. Dawn Over A New World
5. Above The Winter Moonlight
6. Soldiers Of The Wasteland
7. Prepare For War
8. Once In A Lifetime
Gesamtspielzeit: 56:34
