RHAPSODY - Ascending To Infinity
LT RHAPSODY
Ascending To Infnity
(Power Metal | Symphonic Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 2012


Die italienischen Power Metal Heroen von RHAPSODY (OF FIRE) hatten es in ihrer Karriere wahrlich nicht leicht. Doch Luca Turilli, Fabio Lione, Alex Staropoli und ihre Mannen gaben nie auf. Nachdem man aus rechtlichen Gründen ein „OF FIRE“ noch an den Bandnamen hängen musste und von Joey DeMaio (MANOWAR) und seinem Label Magic Circle Entertainment für einige Jahre Ausgeknockt wurde, kehrte man zu alter Stärke zurück und veröffentlichte zwei mehr als starke Alben und zwischendurch eine noch bombastischere EP. Natürlich saß der Schock tief, als man verkündete, Mitbegründer und Songwriter Luca Turilli verließe die Band. Doch Fans können aufatmen, denn fast jede schlechte Nachricht hat auch seine guten Seiten. Vielleicht mag es etwas verwirrend sein, doch nun gibt es gleich zwei Mal RHAPSODY. Die altbekannten RHAPSODY OF FIRE werden nämlich von Fabio und Alex weitergeführt, auch wenn man die 15-jährige Saga abgeschlossen hat, wird es bald neues Futter geben.

Die neue Band nennt sich (Luca Turilli´s) RHAPSODY und bringt nun sein erstes Highlight auf den Markt. Mit „Ascending To Infinity“ macht Luca das, was er am besten kann. Bombastischen Power Metal mit Hollywood-Einschlag und typischen RHAPSODY-Trademarks, die er wunderbar mit neuen Ideen und seinem Solo-Material kombiniert. Das große Fragezeichen war natürlich; wer kann einen Fabio Lione mit seiner klassischen Gesangsausbildung und seinem Charme ersetzen? Die Antwort hört auf den Namen Alessandro Conti, stammt aus Italien und ist vielleicht schon so manch Power Metal Fan von TRICK OR TREAT bekannt, denn hier konnte er schon jahrelang als HELLOWEEN-Cover Sänger und mit zwei eigenen Alben Erfahrung sammeln.

Das Intro „Quantum X“ zeigt Lucas Vorliebe zur Filmmusik und kann als extrem spannend bezeichnet werden. Einziger Wermutstropfen: es geht leider nicht nahtlos in den Opener „Ascending To Infinity“ über. Macht aber nichts, denn der Track macht gleich enorm Freude und erinnert nicht selten an die Anfangstage von RHAPSODY. Hektische Keyboards, knackige Gitarrenläufe, Neoklassische Melodien und wummernde Doublebass leiten den Song ein. Alessandro übertrifft bereits in den ersten Minuten alles, was er vorher bei TRICK OR TREAT gemacht hat. So abwechslungsreich und kraftvoll habe ich ihn noch nie erlebt. Der Chorus bringt einen gleich zu Frohlocken. Es lebe RHAPSODY, denkt man sich hier. „Dante´s Inferno“ ist eine gute Spur düsterer, macht aber nicht weniger Spaß, während „Excalibur“ folkloristische Elemente zum Einsatz kommen lässt. So startet der Song mit mittelalterlicher Lagerfeuerstimmung, steigert sich aber bald zu einem pompösen Erlebnis mit fetter Orchestrierung und spannendem Aufbau.

Danach mein absolutes Highlight. „Tormento E Passione“ ist wie für die (Metal)-Oper geschaffen und macht durch seine akuten Stimmungswechsel so enorm Freude, dass man den Song gleich mehrmals anhören will. Alessandro lässt Fabio fast in Vergessenheit geraten und macht hier klar, dass er diesen Musikstil perfekt beherrscht. Obwohl er wie ein Michi Kiske (UNISONIC) eher in hohen Tonlagen unterwegs ist, schafft er hier schöne tiefe Bass-Gesänge und wird von weiblichen Vocals begleitet. Und gleich der nächste Übertrack. „Dark Fate Of Atlantis“ tönt orientalisch und verdammt bedrohlich kommt die Orchestrierung aus den Boxen gedonnert. Der Chorus ist zum Niederknien und die Atmosphäre so dicht wie schon lange nicht mehr. Mit „Luna“ gibt es eine italienische Ballade, wie man sie auch schon öfter von RHAPSODY OF FIRE zu hören bekam, „Clash Of The Titans“ ist nochmal ein kurzweiliges Highlight, bis man mit dem überlangen „Of Michael The Archangel And Lucifers Fall“ nochmal in die Vollen geht. Ein vielschichtiger Song mit großen Momenten und viel Abwechslung. Hier kann man auf Entdeckungsreise gehen.

Allen Zweifeln zum Trotz haben die „neuen“ RHAPSODY unter der Regie von Luca Turilli Dank ein paar neuen Ansätzen und verdammt frischem Songwriting ihre Daseinsberechtigung. RHAPSODY OF FIRE müssen sich wirklich ins Zeug legen um da nachzusetzen.

 

 


Tracklist „Ascending To Infinity“:
1. Quantum X
2. Ascending To Infinity
3. Dante´s Inferno
4. Excalibur
5. Tormento E Passione
6. Dark Fate Of Atlantis
7. Luna
8. Clash Of The Titans
9. Of Michael The Archangel And Lucifers Fall
10. March Of Time (HELLOWEEN)
Gesamtspielzeit: 61:25


www.ltrhapsody.com

 

ANGRA - Rebirth
RHAPSODY – Ascending To Infinity
LineUp:
Alessandro Conti
Luca Turilli
Patrice Guers
Dominique Leurquin
Alex Landenburg
9
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