RONNIE ATKINS - One Shot
RONNIE ATKINS
One Shot
(Melodic Metal)

 


Label: Frontiers Records
Format: (LP)

Release: 12.03.2021


In den 80ern waren PRETTY MAIDS, meiner Meinung nach, ihrer Zeit weit voraus. Wahrscheinlich war dies der Grund warum die Dänen immer stark unterbewertet bleiben und ihnen der große Erfolg, trotz starker Scheiben wie „Red, Hot And Heavy“ und „Future World“, immer verwehrt. Gerade deswegen hab ich sie geliebt und auch jene Alben die sie bis dato veröffentlicht haben, konnten mich eigentlich immer überzeugen.

Umso mehr hat mich die Nachricht 2019 über die Krebserkrankung von Sänger RONNIE ATKINS (PRETTY MAIDS, NORDIC UNION) schockiert. Anfang 2020 gab es zwar wieder Entwarnung, aber wie bei so vielen Fällen hat auch bei Ronnie das Arschloch Krebs im Oktober 2020 ein Comeback gefeiert. Dieses Mal mit der niederschlagenden Nachricht, dass der Krebs bereits Stufe 4 erreicht hat und somit nicht mehr heilbar ist. Aber Ronnie ist ein Kämpfer und stattdessen er aufgibt, meldet sich mit seinem ersten Soloalbum zurück. Und was das für ein Album ist!

Obwohl Atkins nie wirklich ein Soloalbum herausbringen wollte, brachte seine gesundheitliche Situation und der Umstand, dass COVID-19 jegliche Liveauftritte unmöglich machte (2019 kann das letzte PRETTY MAIDS Album „Undress Your Madness“ heraus und die geplante Tour wurde natürlich gecancelt) ihn zum Umdenken. So setzte er sich mit seinem langjährigen Partner in Crime und Bandkollegen Chris Laney in Verbindung, der mit ihm elf neue Songs. Unter Mitwirkung jeder Menge Gastmusiker (darunter Oliver Hartmann, Allan Sørensen oder Morten Sandager), entstand ein Album, das nicht Atkins momentane Situation beschreibt, sondern eher voller Kraft und Lebensbejahung strotzt. Es gibt kein weinerliches Gewimmer, sondern geradlinigen Melodic Rock feinster Art („Real“, „Scorpio“ oder „Subjugated“). Der als Ballade beginnende Titeltrack entpuppt sich dann doch noch als eingängiger Rockhammer. Mein persönlicher Favorit lautet „I Prophesize“. Dieser Song verbreitet dermaßen positive Stimmung, dass man schnell das eigentliche tragische Schicksal von Ronnie vergisst.

„One Shot“ ist mit Sicherheit ein sehr persönliches Werk und Atkins sagt selber, dass er in der jetzigen Situation keine Lieder über Wein, Weib und Gesang schreiben wollte bzw. konnte, trotzdem wird sein ganzes Dilemma in keinem einzigen Song wiedergespiegelt.

Ich wünsche Ronnie alles Gute auf seinem weiteren Weg und hoffe er möge uns noch einige Alben bescheren, egal ob als Solokünstler, oder mit einer seiner Bands.
Dieser Schuss ging auf jeden Fall in Schwarze, daher volle Punktezahl.


Tracklist „One Shot“:
1. Real
2. Scorpio
3. One Shot
4. Subjugated
5. Frequency Of Love
6. Before The Rise Of An Empire
7. Miles Away
8. Picture Yourself
9. I Prophesize
10. One By One
11. When Dreams Are Not Enough
Gesamtspielzeit: 44:50


prettymaids.dk

 

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RONNIE ATKINS – One Shot
10
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