Nach dem FACTORY OF ART 1996 ihr Debüt „Grasp!!!“ veröffentlichte, dauerte es weitere sechs Jahre, bis das zweite Album „The Tempter“ vorlag. 1997 erschien die Mini EP „Point Of No Return“ und brachte der Band nur den Ausstieg einiger Mitglieder ein. Allem voran Sänger Gunter Lange, dessen markante Stimme einiges zum Erfolg des Erstlings beisteuerte. Der übrig gebliebene Rest steckte aber nicht den Kopf in den Sand, sondern fanden in Sänger Jens „Petri“ Schmikale, Drummer Ralph-Marcel Dietrich und Keyboarder Ekkehard „Ekky“ Meister neue Fabrikmitarbeiter. In dieser Besetzung erschien 1999 die EP „Story Of Pain“.
2002 erschien dann mit „The Tempter“ ein waschechtes Konzeptalbum. Erzählt wird die Geschichte von Adam F. Villian der sich in seiner eigenen Welt verliert, die mit Mord, Gewalt und inneren Kämpfen ums Seelenheil gespickt ist. Zu so einer Thematik passt natürlich die Gangart Progressiv Metal wie die Faust aufs Auge und das bekommt FACTORY OF ART gekonnt hin. Die größten Unterschiede zu „Grasp!!!“ besteht natürlich in der Stimme von Jens. Wo Gunter fast glockenhell geklungen hat, kommt Jens bei „The Tempter“ mit einer eher sehr rau ausgelegten Stimme um die Ecke. Passt aber, da die Band auch bei ihrem zweiten Album den Metal wieder nicht vergessen haben. Abwechslung wird großgeschrieben und so zieht der eine oder andere Song, der etwas ruhiger beginnt in der Mitte oder beim Instrumentalteil umso mehr an. Andere, wie der Titeltrack, starten aber schon von Beginn an aggressiv und ziehen den Härtegrad des Albums gehörig an. Von den musikalischen Qualitäten kann man sich beim Intro („Adam’s Theme“) und dem wirklich starken Instrumentalsong „Temple of Doom“ überzeugen.
Für mich haben FOA damals ein wirklich gutes Album abgeliefert, dass nicht den Zuspruch erhalten hat, den es aber wirklich verdient hätte. Der Großteil der Rezessionen von 2002, die man immer noch im Internet nachlesen kann, echauffiert sich lieber über das eher einfache Cover Artwork, als auf die Musik einzugehen. Hätte man das immer so durchgezogen, hätten mehr als die Hälfte der heutigen Klassiker aus damaligen Zeiten nie die große Mehrheit erreicht. Aber wie heißt es so schön: „Never judge a book by its cover“.
Und das sollte man bei „The Tempter“ auf keinen Fall tun, sonst entgeht einem ein Konzeptalbum, dass mich des Öfteren an QUEENSRYCHEs „Operation Mindcrime“ erinnert. Natürlich erreicht es nicht die gleiche Stufe dieses Klassikers, aber wirklich verstecken braucht es sich dahinter auch nicht. 2021 haben FOA zu „No Tears“ auch ein Video produziert.
Man darf also gespannt sein, was das Jahr 2023 bringt, in dem FACTORY OF ART ihren dritten Langspieler angekündigt hat.
Tracklist „The Tempter“:
Adam’s Theme
Story Of Pain
No Tears
The Tempter
The Healing Pt 1
Streets Of Violence
The Healing Pt 2
Temple Of Doom
The Mass
The Ritual
Twilight Zone
Walking On Fire
Gesamtspielzeit: –
Band-Links:
