Chris Boltendahl ist immer schon ein umtriebiger Kerl gewesen. Abgesehen vom schiefgelaufenen Pop-Rock Ausflug von GRAVE DIGGER unter dem Namen DIGGER und ein paar weiteren Versuchen vor mehreren Dekaden, blieb er seiner Hauptband stets treu, verdingte sich aber immer wieder gerne als Gastsänger bei Truppen und Künstler wie DORO, FB1964, ORDEN OGAN oder VAN CANTO. Dazu gibt es noch die Rockband THE FYREDOGS, die aber zuletzt 2010 etwas veröffentlichte. In der Pandemie hatte Chris aber wohl Zeit und Kreativität über und gründete die Truppe HELLFYRE und mit „Symbol Of Eternity“ gab es ja im vergangenen Jahr auch ein neue GRAVE DIGGER Werk. Nun schiebt der Sänger mit der knarzigen Stimme sein erste Solo-Album unter dem Banner Chris Boltendahls STEELHAMMER nach.
Das Ganze macht der Deutsche aber natürlich nicht allein und sich mit Ex-ORDEN OGAN Gitarrist Tobias Kersting sowie Patrick Klose (IRON SAVIOR) und Lars Schneider (ebenfalls Ex-ORDEN OGAN) zusammengetan um das Debüt „Reborn In Flames“ einzuzimmern.
Geboten wird auf „Reborn In Flames “ – wenig überraschend – astreiner Heavy Metal, der nicht selten an GRAVE DIGGER erinnert, aber in Sachen Riffing und Feeling trotzdem andere Saiten aufzieht. Große Überraschungen braucht man sich zwar nicht erwarten, aber dafür die Vollbedienung an Stampfern, Bangern und Groovern in guter alter Tradition. Natürlich thront dabei über allem die Stimme von Boltendahl, der unverkennbar seinen Stempel draufdrückt.
Dennoch fühlt sich „Reborn In Flames“ etwas halbherzig an. Nicht, dass hier etwas schlecht wäre, denn die Erfahrung an den Instrumenten und auch am Songwriting ist unverkennbar, doch die Nähe zu GRAVE DIGGER ist doch sehr groß, es fehlt an echten Hits, auch wenn Tracks wie „Gods Of Steel“ oder „The Hammer That Kills“ durchaus ins Ohr gehen und abgesehen vom fetzigen, aber doch auch zu wenig aus sich rausgehenden „Beds Are Burning“ Cover will auch nichts so wirklich hervorstechen.
Fans des klassischen (deutschen) Heavy Metal, die nicht genug von den Grabschauflern bzw. Chris Boltendahl bekommen, werden hier definitiv ihre Freude haben, der Rest hört einfach mal Probe.
Tracklist „Reborn In Flames“:
2. Fire Angel
3. Beyond The Black Souls
4. Gods Of Steel
5. Die For Your Sins
6. Let The Evil Rise
7. Out Of The Ruins
8. I Am Metal
9. The Hammer That Kills
10. Iron Christ
11. Beds Are Burning
Gesamtspielzeit: 48:12
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