MARILLION - Marbles
MARILLON
Marbles
(Progressive Rock)

 


Label: Absoulte M
Format: (LP)

Release: 2004


Die Briten MARILLION gondeln mittlerweile auch schon stattliche 22 Jahre durch die Venues dieser Welt, und auch noch mehr als fünfzehn Jahre nach dem Ausstieges ihres Frontmanns Fish nach der Tour zum Werk „Clutching and Straws“, gelten MARILLION als wesentlicher Wegbereiter des Art/Progressive Rock-Genres. Zudem kann man ob eines unnachahmlich-eigenständigen Sounds auf eine besonders loyale und enthusiastische Fangemeinde zählen, was in der Vergangenheit gar darin gipfelte, dass Spendenaktionen engagierter Anhänger der Band eine US-Tour ermöglichten sowie die Vorproduktionen eines Werkes finanziert werden konnte.

Nun schieben MARILLION also den Nachfolger von „Anoraknophobia“ (2001) nach, und gleich vorweg muss ich gestehen über keinerlei Vergleichsmöglichkeit zu verfügen, da mir die bisherigen Releases der Band schlicht und einfach nicht geläufig sind. Egal, jedenfalls machen schon die ersten vernommenen Stücke deutlich, dass diese Band wohl zu Recht geradezu vergöttert wird, und fast schon etwas Magisches anhaftet. Der Sound ist als überaus anspruchsvoll, schwerverdaulich sowie äußerst melancholisch-emotional zu charakterisieren und erfordert ein hohes Maß an Konzentration, um sämtliche Details zu erfassen. Dies Musik plätschert angenehm dahin, ist aber auch von beispielloser Intensität geprägt ohne es nötig zu haben, sich in komplexen Arrangements oder elendslangen Solis zu verstricken. Auch neuer Errungenschaften im Music Business steht man augenscheinlich positiv gegenüber, was bei „Your Are Gone“ in Form von elektronischen Elementen zum Ausdruck gebracht wird. Dieser Song könnte übrigens auch von U2 stammen, wie ich meine, denn der Gesang weist frappierende Ähnlichkeiten zum Gesangsstil von Bono auf, aber auch die musikalische Ausrichtung nährt die Vermutung ,es könne sich um eine U2-Coverversion handeln, was allerdings nicht der Fall ist.

Ansonsten dominieren auf „Marbles“ eher schwermütig dahinschleichende Stücke, wobei (wenn man so will) die altbekannten Bestandteile des gängigen Art Rocks britischer Herkunft mit Innovationen der Neuzeit verbunden werden. Eigentlich die ideale Hintergrundmusik für entspannte Stunden, die zu intensiven Nachdenkprozessen genutzt werden, allerdings nur für wirklich konzentrationsfähige Musikfans mit Anspruch. Eine der wenigen Ausnahmen, die eben nicht ganz der beschriebenen Kategorie entspricht, stellt „Don`t Hurt Yourself“ dar, das eine Spur rockiger als das Gros des restlichen Materials ausfällt und mit beeindrucken Melodien zu beeindrucken vermag. Auch das Stück „Drilling Holes“ tanzt insofern auch aus der Reihe, da MARILLION hier ihren Hang zur Experimentierfreudigkeit noch schonungloser Tür und Tor öffnen, wie man es von ihnen gewohnt ist. Und mit „Neverland“ hat man auch eine wunderschöne Ballade geschaffen, die Hitpotential aufweist.

Ansonsten halten sich MARILLION aber an das bereits geschilderte Schema, was aber nicht bedeuten soll, die Songs würden einander sehr ähneln und keine eigene Identität verfügen bzw. keine Überraschungsmomente in sich bergen. Dem ist freilich nicht so, da die Herren dafür bürgen, auf Originalität und Unverwechselbarkeit zu setzten und ihre Stücke dementsprechend ausrichten. Obwohl ich mich – wie bereits erklärt – außer Stande sehe Vergleiche zu älteren Werken zu ziehen, darf ich feststellen, dass MARILLION ein überaus ungewöhnliches und hochwertiges Werk geschaffen haben, das die fanatische Fanggemeinde mit absoluter Bestimmtheit zufrieden stellt.

 

 


Tracklist „Marbles“:
1. The Invisible Man
2. Marbles I
3. You’re Gone
4. Angelina
5. Marbles II
6. Don’t Hurt Yourself
7. Fantastic Place
8. Marbles III
9. Drilling Holes
10. Marbles Iv
11. Neverlan
12. You’re Gone (Single Mix)
Gesamtspielzeit: 68:08


www.marillion.com

 

MARILLION - Marbles
MARILLION – Marbles
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