red circuit haze of nemesis
RED CIRCUIT
Haze Of Nemesis
(Progressive Metal)

 


Label: Limb Music
Format: (LP)

Release: 2014


Den Prog-Power-Melodic Metallern RED CIRCUIT aus unserem deutschen Nachbarland ist trotz zwei mehr als gelungenen Alben – „Trance State“ (2006) und „Homeland“ (2009) – und durchwegs positiven Kritiken, der große Durchbruch bisher noch nicht so richtig gelungen. Und das obwohl die Herren über einen wirklich begnadeten Sänger verfügen, der Fans von FIREWIND, POWER QUEST, DSG oder CIVILISATION ONE ein Begriff sein sollte, denn der kolumbianische Fronter Chity Sompala war oder ist dort überall tätig. Mit „Haze Of Nemesis“ startet das Gespann nun einen weiteren Versuch sich international durchzusetzen und haben dafür ziemlich gute Karten in der Hand.

RED CIRCUIT hätten ihren Opener, der nach gut fünf Jahren Album-Abstinenz herrlich erfrischen klingt, nicht besser wählen können. Schön zeigt er die Mischung aus Heavy Power Metal, bombastischen Melodien und einem perfekten Schuss Eingängigkeit, die in Form der poppigen Rhythmik zum Vorschein kommt. Aber keine Angst, die Band ist abgesehen von Neuzugang Michael Stein am Schlagzeug bereits ein eingespieltes Team und liefert feinsten Metal, der auch gerne mal tiefgründig und verspielt sein darf. So kommt das düstere „Believing A Lie“ ein gutes Stück schwerer zu verdauen daher, hat aber durchaus seine Hooks und Melodien, die schnell hängen bleiben. Auch vor einem neunminütigen Epos wie „My Serenade“, bei dem sie alle Register ziehen, schrecken die erfahrenen Herren nicht zurück. Die dichte Atmosphäre, der hauptsächlich dem bombastischen Anteil geschuldet ist, gibt RED CIRCUIT zudem sein gewisses Etwas, das aber neben der grandiosen Leistung von Chity, der sowohl kraftvolle wie auch gefühlsbetonte Vocals, die er oftmals sogar kombiniert, zum Besten gibt. Beim melodic-rockigen „Digging The Dirt“ erinnert er mich zudem stark an seine Zeit bei FIREWIND.

Aber auch die restliche Besetzung lässt sich nicht in den Hintergrund drängen. Michael Stein gibt gelungene Rhythmen vor, während Thomas Schmitt am Bass immer mal wieder virtuose Ausreisser zeigt und sich vor allem Gitarrist Chris Moser in Szene zu setzen weiß, aber es dabei nie übertreibt. Für den atmosphärischen Keyboardteppich zeichnet sich Markus Teske verantwortlich und der leistet auch eine starke Arbeit. Ausfälle findet man keinen einzigen, wobei ich noch die Herzensballade „My Worlds Collide“, für den man niemand Geringeres als Gesangstalent Amanda Somerville einlud, den bombastischen Titeltrack und den locker rockenden Bonus-Track „Soldier Of Fortune“, der Erinnerungen an AXEL RUDI PELL wach werden lässt.

RED CIRCUIT sind eine der schmerzlich unterbewerteten Bands, denen ich den großen Durchbruch dank starken Songs, talentierten Musikern und einen herausragenden Sänger, absolut gönne. Ich hoffe, dass „Haze Of Nemesis“ die nötige Aufmerksamkeit bekommt und die Band öfter mal live zu erleben sein wird. Wer auf progressiv angehauchten Power Metal, der gut ins Ohr geht, steht, der wird hier zuschlagen müssen.

 


Tracklist „Haze Of Nemesis“:
1. Oceans Apart
2. My Lonely Heaven
3. Believing A Lie
4. Digging In The Dirt
5. My Worlds Collide (feat. Amanda Somerville)
6. Spear Of Fate
7. Serpents Smile
8. Silent Roaring
9. Haze Of Nemesis
10. My Serenade
11. Soldier Of Fortune (Bonus)
Gesamtspielzeit:

 


Band-Links:

red circuit haze of nemesis RED CIRCUIT - Haze Of Nemesis

 

 

 

 


red circuit haze of nemesis
RED CIRCUIT – Haze Of Nemesis
7.5
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