Law & Order
(Hard Rock)
Label: Breaking Records
Format: (LP)
Release: 2014
Man kann zu den Wienern rund um das letzte verbleibende Gründungsmitglied Hannes `Fusel` Bartsch stehen wie man will, aber man muss ihnen doch eine gewisse Hartnäckigkeit und Beständigkeit attestieren, da mir sonst keine österreichische Band einfällt, die seit 40 Jahren (mit kurzen Unterbrechungen) ihr Unwesen treibt, unzähligen Line Up Wechseln zum Trotz.
Musikalisch gesehen findet man in der langen History auch immer diverse Perlen und Highlights. „Hangman“ vom „Welcome To Win“-Album ist so eines, ebenso wie die für das aktuelle Album ausgegrabenen Songs „Highway Devils` und `Feelin’ High` von 1983 und 1984. Auch die Zeit mit Gary Wheeler als Sänger war durchaus mehr als OK und „Perversum Maximum“ hatte einige sehr starke Songs zu bieten und die kurze Zeit mit Stiletto am Gesang war bemerkenswert und eben dieser meiner Meinung nach der beste Sänger den BLIND PETITION jemals hatten.
Auch auf dem aktuellen Album bleibt man sich stilistisch treu und wagt fast keine Experimente. Hier regiert Hardrock in seiner reinsten Form mit gelegentlichen Anleihen aus dem Southern Rock-Bereich und da vor allem MOLLY HATCHET. „Like Hell“, „Won’t You“ und der Titeltrack „Law & Order“ rocken ordentlich und sind so was von Old-School, dass es Freude macht. Highlights des Albums sind aber definitiv die ziemlich flotten und stampfenden „God Of Rock’n’Roll“ (erinnert etwas an AC/DC) und „Down To The Ground“ mit sehr gelungenen Backgroundvocals von Alienne Fromvenus.
Einzig bei `The Score` zeigt man, dass man auch modernere Klänge anschlagen kann. Nicht wirklich schlecht, aber der straighte Rock’n’Roll passt dann doch besser zur Band. Auch „People“ fällt etwas aus der Reihe und präsentiert sich als leicht modern angehauchter Midtempo-Stampfer mit rockigen Parts.
Zum Abschluss hält man dann noch etwas Spezielles für die Fans bereit. Mit „Blind Petition“ gibt es eine Neuaufnahme der ersten Single der Band von 1980. Ein sehr cooler, eingängiger Rocker, der vor allem aufgrund seiner melodischen, leicht balladesken Ausrichtung zu überzeugen weiß. Alles in Allem haben BLIND PETITION zu ihrem 40jährigem Jubiläum ein durchaus solides und gut gemachtes Album aufgenommen, das sich perfekt in die Historie der Band einfügt und alle Fans sicher zufrieden stellen wird. Wer auf gediegenen Hardrock alter Schule steht kann aber auch getrost mal ein Ohr riskieren.
Wer sich noch mehr mit der Geschichte der Wiener befassen möchte, sollte unbedingt die von Österreichs Schreiberlegende Andi Appel herausgebrachten Biographie „Keine Gnade“ (www.keinegnade.at) lesen.
Tracklist „Law & Order“:
1. Like Hell
2. People
3. The Score
4. Law & Order
5. Highway Devils
6. God Of Rock & Roll
7. Down To The Ground
8. How Long
9. Feelin High
10. Won’t You
11. Blind Petition
Gesamtspielzeit: 47:53
