Implode, extermination of the swineImplode
Sechs Jahre sind seit dem letzten Album vergangen, aber längere Wartezeiten ist man als SLAYER Fan ja ohnehin gewohnt. Die Erwartungshaltung war natürlich dementsprechend groß, vor allem da man nicht wusste, was nach dem Tod von Jeff Hanneman songwritertechnisch zu erwarten ist. Gleich vorweg sei gesagt, dass eventuelle Befürchtungen nicht eingetreten sind auch wenn die Geniestreiche von Jeff doch fehlen. „Repentless“ ist ein durch und durch gutes, solides und somit typisches SLAYER-Album geworden.
Natürlich erfinden sich SLAYER nicht neu, sind aber zum Glück auch meilenweit davon entfernt nur mehr ein müder Abklatsch ihrer selbst zu sein. Stilistisch bewegt man sich irgendwo in der Schnittmenge von „South Of Heaven“ („Piano Wire“, „Vices“), „Diabulos In Musica“ („Cast The First Stone“, „Pride In Prejudic“) und „World Painted Blood“ („Chasing Death“, „Implode“) ohne aber in irgendeiner Weise altbacken zu klingen.
Am überzeugendsten ist man allerdings bei den schnellen Songs. „Repentless“ ist ein ziemlich genialer old-school Kracher, der stark an die späten 80er erinnert und bei dem Tom Araya schreit und brüllt wie in der guten alten Zeit. Auch „Implode“ und vor allem das extrem schnelle und eingänige, mit leichtem Punkspirit versehene „Atrocity Vendor“ schlagen in die selbe Kerbe und gehören zu den absoluten Highlights des Albums.
Dass man aber auch bei den langsameren Tracks durchaus zu überzeugen weiß, sieht man am Besten bei dem etwas schwerfälligen „When The Stillness Comes“, welches aber durch seine extreme Heaviness besticht, auch wenn es erst nach dem zweiten oder dritten Mal Hören so richtig zündet, was im Großen und Ganzen auch auf „Piano Wire“ und „Cast The First Stone“ zutrifft, obwohl sie nicht ganz die Klasse von „When The Stillness Comes“ erreichen.
„Repentless“ ist auf jeden Fall ein Album ohne Schwachstellen, das jeden SLAYER Fan mehr als nur zufriedenstellen sollte. Vom Songwriting her kommt man zwar nicht ganz an die Vorgänger heran, aber ein Tom Araya in stimmlicher Höchstform und das geniale Gitarrenduo King/Holt machen das mehr als nur wett. Sollte man auf jeden Fall im CD-Schrank stehen haben. Gibts auch als Vinyl und Vinyl/CD Boxset.
Tracklist „Repentless“:
1. Delusions Of Saviour
2. Repentless
3. Take Control
4. Vices
5. Cast The First Stone
6. When The Stillness Comes
7. Chasing Death
8. Implode
9. Piano Wire
10. Atrocity Vendor
11. You Against You
12. Pride In Prejudice
Gesamtspielzeit: 41:50