The Below Tour 2022: BEARTOOTH, SILVERSTEIN @ Orpehum, Graz (22.06.2022)

BEARTOOTH, SILVERSTEIN


Gleich zweimal fetten, abwechslungsreichen und unvergesslichen Post-Hardcore versprach uns der Mittwochabend im Grazer Orpheum, bei dem die von Caleb Shomo angeführten Überflieger von BEARTOOTH gemeinsam mit ihren kanadischen Freunden und Veteranen SILVERSTEIN für richtig Radau sorgen sollten.

Punkt 20:00 klingelte es auch schon und die Fans im und großteils vor dem Orpheum pilgerten von der schwülen Abendhitze in den Backofen von einer Halle, denn diese wurde schon nach nur wenigen Minuten, als SILVERSTEIN die Bühne betraten, immer heißer. Kurz zuvor saßen wir noch gemütlich mit Frontmann Shane Told im Tourbus und plauderten mit dem sympathischen Sänger, kurz darauf fegte dieser über die Bühne und brülle sich die Seele aus dem Leib. Generell war die ganze Band sehr agil und ein Gewitter von einer Show brach knapp 40 Minuten lang über uns herein. Und da ging es Schlag auf Schlag, denn mit „A Beautiful Place To Drown“ (2020) und dem erst kürzlich erschienenen „Misery Made Me“ galt es gleich zwei echte Meisterwerke erstmals live zu präsentieren. Mit „Bad Habits“ und „Bankrupt“, jeweils eingängige Highlight-Singles von den genannten Bands, wurde die Meute wachgerüttelt. Diese dankt es mit lautstarken Chören und viel Bewegung, ehe zwei Klassiker namens „My Heroine“ und „The Afterglow“ nachgeballert wurden. Shane verlor keine Zeit, grinste, grüßte und hielt die Ansagen kurz und knackig, um die kurze Zeit gut nutzen zu können. Nur die kurzen Anekdoten, dass man beim ersten Besuch in Graz auf einen Haufen Krampusse traf und seine Schwester mit dem Neffen von niemand geringeren als Alexander van der Bellen verheiratet sein soll, sorgten für Lacher und Erstaunen. Auch „Ultraviolet“, zu dem es ein unterhaltsames Video gibt, wurde schon von lauten Kehlen mitgeträllert.

BEARTOOTH, SILVERSTEIN

Der Sound war wuchtig und gleichzeitig glasklar und so vernahm man die sauber gesungenen clean Parts ebenso gut wie die wüsten Shouts. Mit dem Banger „It’s Over“, dem pompösen Ohrwurm „Infinite“ und dem Dauerbrenner „Smile In Your Sleep“ verabschiedete man sich nach einer knappen dreiviertel Stunde, die sich aber eher wie 15 Minuten anfühlte. Aber keine Bange, die Kanadier kommen im November mit COMEBACK KID zurück nach Österreich. Also ganz dick im Kalender anstreichen!

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Setlist SILVERSTEIN:
Bad Habbits
Bankrupt
My Heroine
The Afterglow
Retrograde
Ultraviolet
Smashed Into Pieces
It’s Over
Infinite
Smile In Your Sleep


Nach dieser fulminanten Show fragte man sich wirklich, warum das keine Double-Headliner Tour war. Aber schnell machten BEARTOOTH klar, dass sie hier der Platzhirsch sind. Die Jungs mauserten sich mit nur vier Alben ganz schnell vom Geheimtipp zu absoluten Stars in der Szene. Caleb war auch bewusst, dass es immer heißer wurde und verzichtet sogleich auf ein T-Shirt und wirbelte dementsprechend schon ziemlich bald verschwitzt über die Bühne und konnte kaum eine Sekunde ruhig stehen, während er noch wortkarger, aber nicht minder motiviert durch das Set navigierte. Egal ob neue Nummern wie „Below“ und „Devastation“ oder Klassiker vom Debüt und dem Nachfolger „Aggressive“ wie das geniale, zum Mitsingen animierende „The Lines“ und nicht minder eindringliche „Hated“, die Bude war am Kochen. Es kam immer mehr Bewegung in den Saal, Moshpits bildeten sich, Fäuste wurden gereckt und der Schweiß trat aus allen Poren. Dennoch ließen Caleb und seine Jungs keine Zeit zum Verschnaufen und hauten einen brutalen Kracher nach dem anderen raus. Der neuere Track „Hell Of It“ war absolut Programm, „Aggressive” ebenso und für „Bad Listener“ spannte der charismatische Sänger das Publikum nochmals extra ein. Also ob das nötig gewesen wäre, denn das gut gefüllte Orpheum war fest im Griff und im Bann dieser tighten und brutalen Show.
BEARTOOTH, SILVERSTEIN

Ein geniales Set, das nach kurzem Abgang hinter die Bühne mit dem fulminanten „The Past Is Dead“ und demit dem etwas ausgewöhnlichen Instrumental „The Last Riff“, bei dem sich Shomo mal wieder die Gitarre umschnallte und auch im Publikum herumriffte, ein schnelles Ende fand. Nach knapp 70 Minuten, die ebenso wie im Flug vergingen, war man schweißnass, aber glücklich und wurde schon gegen elf Uhr in die Nacht entlassen. Was mit dem eigentlich auch angekündigten Support LOATHE war, interessierte dann eigentlich keinen.

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Setlist BEARTOOTH:
Below
Devastation
The Lines
Hated
Body Bag
Dominate
Afterall
Hell Of It
Aggressive
Fed Up
You Never Know
Bad Listener
Disease
In Between

The Past Is Dead
The Last Riff


Was für ein Abend! BEARTOOTH und SILVERSTEIN sind ein perfektes Team für so eine Tour und dürfen gerne öfter gemeinsam durch Europa düsen, denn was beide Bands hier zelebrierten ist schwer in Worte zu fassen und gehört unbedingt wiederholt! Aber auch die besagte Tour im Herbst wird bestimmt ähnlich fett ausfallen. Wir sind jedenfalls dabei!


www.beartoothband.com
www.silverstein.com

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