Deutschland war schon in den 80er ein besonders ertragreicher Boden für den Heavy Metal. Zahlreiche Bands startenden im goldenen Zeitalter der harten Musik ihre Weltkarriere. Und auch heute gibt es immer wieder neue Bands, die sich anschicken dieses Erbe zu übernehmen und weiterzuführen. Einigen gelingt es, anderen wiederum nicht, aber mit der Band THRILLER aus Kempten in Bayern steht eine Band auf der Matte, die es angesichts ihres Debüt Albums „Street Metal“ locker schaffen könnte.
Bereits im Oktober des Vorjahres erschienen, landete das Album erst jetzt auf meinem Schreibtisch bzw. schlich es sich über Youtube in meinen Kopf. Wobei hier das Verb „schleichen“ gänzlich falsch gewählt ist, den mit „Iron Godess“ schneidet THRILLER dem Hörer eine Schneise in die Gehirnwindungen, dass einem Sehen und Hören vergeht, was ich aber nicht hoffe, da einem dann etwas entgehen würde.
Ein schnelles Schlagzeugintro, gefolgt von einer heftigen 80er Metalgitarre und eine an Halford erinnernde Stimme, ziehen den Hörer mit höchster Geschwindigkeit in seinen Bann aus dem dieser, bis Ende des Albums nur mehr schwer loskommt. Dass THRILLER nicht nur die Schnelligkeit draufhaben, beweisen sie mit dem Refrain im selbigen Song. Der zweite Track „Aiming For Freedom“ weicht kein bisschen von der Spur ab und lässt einem kaum eine Verschnaufpause. Auch hier höre ich Parallelen zu JUDAS PRIEST im Solopart heraus. Aber wenn man sich das Bandlogo und das Cover ansieht, kann man schon hier erahnen welche Band für THRILLER hoch im Kurs steht. Aber auch ACCEPT dürfte es den Bayern angetan haben, so zu hören in „Proud To Be Different“. Mit „Spikes And Leather“ zusammen könnten hier zwei neue Hymnen für Metalheads entstehen. In den 80ern wären die beiden Song auf Anhieb zu solchen avanciert. Auch die restlichen Songs machen das Album mit ihren galoppierenden Gitarren, knackigen Riffs, Drum-Attacken und den hohen Tönen die Sänger Julian Mason rauslässt schon beim ersten Durchgang zum Hörerlebnis.
Viele neue Bands versuchen sich heutzutage im Old School Metal und viele scheitern dabei oder die Musik kommt bei den Hörern nicht so an, wie sie gemeint ist. THRILLER schaffen aber den Spagat zwischen alt und neu perfekt. Nach eigenen Angaben ist THRILLER für die fünf Jungs immer noch ein Hobby und jeder einzelne geht einem bürgerlichen Job nach. Der Wunsch von der eigenen Musik zu leben steht aber ziemlich hoch oben auf ihrer List. Ich glaube, hier könnte durchaus ein Wunsch in Erfüllung gehen.
Tracklist „Street Metal“:
1. Iron Goddess
2. Aiming For Freedom
3. Proud To Be Different
4. Days Are Gone
5. Bring Me The Light
6. Spikes And Leather
7. City’s On Fire
8. Falling Night
Gesamtspielzeit: 38:29
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