NAPALM DEATH - Time Waits For No Slave
NAPALM DEATH
Time Waits For No Slave
(Grindcore)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 2009


Ganze 27 Jahre und 13 Alben lang wütet der brennende Tod von oben schon auf musikalischem Wege in der Welt herum. Fleißig waren die Herren von NAPALM DEATH schon immer. Neben den vielen Veröffentlichungen, zuletzt „Smair Campaign“, tourten sich die Jungs um Mark „Barney“ Greenway auch den Arsch ab. Leider ist mir ihre kaltblütige, kompromisslose Show bis jetzt verwehrt geblieben, was in Anbetracht der Tatsache, dass „Time Waits For No Slave“ ein absolutes Schmankerl des Death/Grind geworden ist, umso mehr weh tut.

Die Grind- Institution liefert auf ihrem 13. Werk wieder absolut gekonnt eine Mischung aus wütendem Grindcore mit groovigen Death Metal Parts, die Nacken und Mark brechen. Natürlich ist die Wut auf lyrischem Wege wieder gegen die Machenschaften der fanatischen Politiker, Geldgier und alles andere, was die Welt zu Grunde gehen lässt, gerichtet. Hauptaugenmerk liegt aber auf die immer noch vorhandene Versklavung im 21. Jahrhundert, die immer noch in den Köpfen der Menschheit schleicht. Auf musikalischem Wege holzen die Jungs alles in Grund und Boden. Grindattacken und Blastbeats sind da nur wenige Beispiele für absolute Brutalität. Was die meisten Grindcore Bands aber vergessen sind Struktur und ein roter Faden, der bei NAPALM DEATH aber absolut vorhanden ist und sie dadurch nicht zu den so genannten „Schweinchen Metal“ Bands werden lässt. Absolut durchdacht und strukturiert holzen die Jungs sich durch alle Trademarks des Death und Grind und verbinden somit sehr gekonnt groovige Bang- Passagen mit gezielten Wutausbrüchen. Langeweile? Fehlanzeige! Frontsau Barney beweist auch dieses Mal wieder, dass er mit seiner stimmlichen Klangweite nur schwer zu übertreffen ist. Von tiefen Grunts bis hohem Geschrei ist alles dabei. Sogar einige wenige cleane, teils gesprochene Vocals sind vorhanden und sehr stimmig ausgefallen. Auch ein paar Überraschungen, zum Beispiel in Form vom Titeltrack, der sehr atmosphärisch und eindringlich gestaltet ist, gibt es zu bestaunen. Bei „Life And Limb“ wird dann die Groove-Maschinerie vollends angeworfen und lässt wohl kein Genick mehr heil. Der Hassbrocken „Fallacy Dominion“, der mit genialen Gitarrenparts glänzt, lässt einem hingegen so gut wie gar nicht Luft holen.

NAPALM DEATH ist es wieder gelungen ein saustarkes Album einzuspielen, das alles um sich herum zerstört, aber dennoch eingängig und durchdacht aus den Boxen tönt. Dieses Kunststück beherrscht wohl keine Band sonst so wie die Mitbegründer dieses Genres und so können sie mit „Time Waits For No Slave“ ihren Vorsprung weiter ausbauen. Wie sich das Ganze live anhört bleibt abzuwarten. Ich werde jedenfalls die Chance ergreifen, wenn sie denn hoffentlich bald kommt.

 


Tracklist „Time Waits For No Slave“:
1. Strong-arm
2. Diktat
3. Work To Rule
4. On The Brink Of Extinciton
5. Time Waits For No Slave
6. Life And Limb
7. Downbeat Clique
8. Fallacy Dominion
9. Passive Tense
10. Larcency Of The Heart
11. Procastination On The Empty Vessel
12. Feeling Redundant
13. A No-sided Argument
14. De-volution Ad Nauseum
Gesamtspielzeit: 50:13


www.napalmdeath.org

 

NAPALM DEATH - Order Of The Leech
NAPALM DEATH – Time Waits For No Slave
LineUp:
Mark "Barney" Greenway
Mitch Harris
Shane Embury
Danny Herrera
8.5
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