Nach einigen Line Up Wechseln präsentiert uns der gute Matt Sinner das neue Album „One Bullet Left“. Schon nach dem ersten Durchlauf stechen zwei grundlegende Veränderungen ins Auge. Zum Einen gibt es nun drei Gitarristen und zum Anderen hat sich die Musik noch weiter in Richtung Hard Rock bewegt als beim Vorgänger. Das „Experiment“ mit den drei Gitarren kann man durchaus als gelungen bezeichnen. Was für IRON MAIDEN recht ist, ist auch für SINNER gut. In spielerischer Hinsicht dominieren die Gitarren natürlich den neuen SINNER Sound und versorgen die Songs mit Unmengen an Riffs, Soli und gigantischen Gitarrenwänden. Durch die technische Perfektion natürlich eine qualitative Aufwertung und perfekte Ergänzung zu Matts markanter Stimme.
Der Schwenk in Richtung weniger Härte und mehr Melodic ist natürlich Geschmackssache, aber die sehr rocklastigen Songs wie „Back On Trail“, „Haunted“ und „Wake Me When I’m Sober“ wissen vollends zu überzeugen, wobei letzterer stellenweise fast balladeske Züge annimmt.
Glücklicherweise befinden sich aber auch einige flottere Songs auf dem Album. „10 2 Death“, „Give & Take“, „Suicide Mission“ und „The One You Left Behind“ sind gut gemachte, eingängige Melodic Metal Songs mit Hang zu etwas mehr Speed und Härte. Partytaugliche Kracher die einen unweigerlich zum headbangen animieren.
Irgendwo in der Mitte liegen Songs wie „Mind Over Matter“ und „Mend To Be Broken“, die irgendwie die rockige und metallische Seite vereinen und sich damit sehr abwechslungsreich und interessant präsentieren und sich perfekt in das Gesamtbild einfügen, aber vielleicht den einen oder anderen Hördurchlauf brauchen.
Herausragendster Song des Albums ist aber das STEVE STEVENS Cover „Atomic Playboys“ das durch seine Aggressivität zu überzeugen weiß, sich nah am Original hält, aber deutlich härter ausgefallen ist. Treibende Rythmen, schreiende Gitarren und ein Gesang zwischen melodisch und aggressiv verleihen dem Song das gewisse Etwas. Perfekt dargebotener früher 80er Jahre Metal.
Der einzige Song der auf dem Album nicht zu überzeugen weiß ist der Rausschmeißer „Rolling Away“ . Langsam und zäh mit vielen balladesken Parts wirkt er etwas sperrig und bleibt auch nach mehrmaligem hören nicht hängen. Dem Namen entsprechend rollt er ohne Höhepunke dahin.
Alles in Allem ein sehr interessantes, abwechslungsreiches, gut gemachtes Album das mit seinem leichten THIN LIZZY Einschlag alle Hard Rock und Melodic Metal Fans überzeugen wird. Wer hätte 1982 gedacht daß SINNER 29 Jahre später noch immer mit guten Alben zu überzeugen wissen, auch wenn man sich vom damaligen Stil weit entfernt hat.
Tracklist „One Bullet Left“:
1. The One You Left Behind
2. Back On Trail
3. Give & Take
4. One Bullet Left
5. 10 2 Death
6. Haunted
7. Atomic Playboys
8. Suicide Mission
9. Wake Me When I´m Sober
10. Mind Over Matter
11. Mend To Be Broken
12. Rolling Away
Gesamtspielzeit: 50:34
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